Was ist Papyrus? Was braucht Papyrus zum Arbeiten? Was ist denn neu in Papyrus 4? Die Benutzer-Schnittstelle (GUI) Die Textverarbeitung Die Grafikobjekte Farbunterstützung Datenaustausch Das Fazit Testergebnis Papyrus Gold
Mein erster Kontakt mit dem ATARI ST liegt einige Jährchen zurück. Es war 1986, als ein neuer Redakteur unserer Schülerzeitungs-Redaktion einen Artikel mitbrachte, den er auf seinem neu erstandenen 520 ST getippt hatte. Was seinen Text auszeichnete, waren neben der Verwendung eines grafischen Zeichensatzes namens "Pinsel" die frei neben und im Text plazierten kleinen Grafiken. Das ganze mutete wie High Tech an, verglichen mit der immerhin doch schon elektrischen Redaktions-Schreibmaschine und meinem C64, dessen StarTexter (ja, von der Star Division!) meinen 9-Nadler zu unproportionalen Textausdrucken der Schriftart Courier befähigte.
Nicht nur auf dem C64 war es damals normal, daß die Textgestaltung von der Druckerausstattung abhängig war. Auf dem Bildschirm mußten auch am professionellen PersonalComputer kryptische Kommandos eingegeben werden, um Textattribute zu steuern. Eine Vorschau auf den fertigen Text konnte zwar angezeigt, nicht aber editiert werden. Grafik ließ sich zwar zwischen Textblöcken einbinden, aber nicht gezielt positionieren.
Zusammen mit dem ST aber kam die erste erschwingliche Textverarbeitung, die grafische Zeichensätze verwendete und dem damals noch ungeläufigen WYSIWYG (What You See Is What You Get, Man bekommt tatsächlich den Text so zu Papier, wie man ihn am Bildschirm siehs) erste Nahrung gab: Signum!. In Deutschland war die Heidelberger Textverarbeitung maßgeblich an der Verbreitung des ST beteiligt. Vor allem Schul-Sekretariate, Universitäts-Dozenten und Studenten legten sich den amerikanischen Computer mit dem flimmerfreien Paperwhite-Monitor SM 124 und der so anpassungsfähigen deutschen Textverarbeitung zu. Auch für mich war Signum!2 genug Killer-Applikation (das ist Software, die ausschlaggebend ist, um auf eine bestimmte Computerplattform zu setzen), um den Erwerb des ersten ST auszulösen.
Viele gute Textverarbeitungen kamen für den Atari heraus, aber nur eine hat es geschafft, die ursprüngliche Signum!-Philosophie zu perfektionieren: Papyrus. Zur CeBIT 1992 als GFA-Basic-Kompilat vorgestellt, erschien Ende 1995 die auf C-Code umgestellte Version 4. Sie soll für so ziemlich jedes 32-Bit-Betriebssystem angeboten werden. Ein einheitlicher Quelltext macht es möglich. Der ATARIaner hat so den Vorteil, auch in Zukunft von den Neuerungen zu profitieren, schließlich wird Papyrus für alle Plattformen auf dem ATARI weiterentwickelt.
Für die Nutzer der anderen unterstützten Plattformen (OS/2, Win95, MacOS, Linux, AmigaOS) eröffnet sich die Chance, auf eine ressourcenschonend programmierte (läuft auch mit wenig Hauptspeicher und Rechner-Power) und im engen Kontakt mit engagierten Anwendern fortentwickelte Textverarbeitung zurückzugreifen.
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