That's Write verfügt über keine flexible Textrahmenverwaltung. Deshalb können z.B. neben dem Anschriftsfeld keine variablen Daten (Infoblock) problemlos plaziert werden. Als Notbehelf können unveränderliche Angaben (Kommunikationszeile) als IMG-Grafik auf der Seite verankert werden. Sofern die Vorlagendatei schon Leerzeilen für das Anschriftfeld vorsieht und man bei der Eingabe der Adresse statt der RETURN-Taste die Cursor-Down-Taste benutzt, könnte man den Infoblock durch einen TAB-Sprung vom Anschriftfeld halbwegs sicher abtrennen. Eine vernünftige Lösung ist aber nur mit Textrahmen möglich.
That's Write kann zwar Kopf- und Textbereich überlappen lassen, sodaß man teilweise das Textrahmenkonzept simulieren könnte, aber im Gegensatz zur Bildschirmdarstellung (Preview) wird der Kopftext gemäß den Seitenlayoutvorgaben beim Ausdruck abgeschnitten! Hier wäre geduldiges Ausprobieren notwendig. Da der Kopftext nur beim Preview angezeigt wird, d. h. beim Schreiben des Briefes nicht sichtbar ist, empfiehlt es sich nicht, den Briefkopf in den Kopftext zu legen. Vielmehr sollte man sich eine Vorlagendatei mit Briefkopf anlegen und den Cursor in die erste Eingabezeile setzen. Der Briefkopf ist dann ein editierbarer Textbereich der ersten Seite. Da That's Write explizit für die erste/letzte Seite den Kopf-/Fußtext vollständig weglassen kann, kann man mit einem Layout für alle Seiten arbeiten. Durch das Ausblenden des Fußtextes auf der letzten Seite wird die Folgeseitenproblematik elegant gelöst. Der Kopftext wird ab der zweiten Seite ausgegeben und enthält die Textvariable "- Seite& -" bzw. "'Seite'+Seite&+' von '+Endseite&", d. h. beide Seitenzahlangaben sind möglich.
Im Fußnotentext wird zudem die Anweisung eingefügt, den Folgeseitenhinweis nur auszugeben, wenn die aktuelle Seitennummer kleiner als die der Endseitenzahl ist. Ein Layout für ein- sowie mehrseitige Briefe ist bei diesem Konzept im Gegensatz zu allen anderen getesteten Programmen nicht erforderlich. Fehlbedienungen sind daher auf ein Minimum reduziert.
TW-Anweisung Hinweis für Folgeseite, verankert in der Fußzeile:
!wenn[!Seite>!Endseite] !dann[!Text:"..."] !sonst[!Text:""]
Mit der Kombination spezielles Absatzformat mit Textanweisungen sowie einem Anweisungs-/Makroaufruf lassen sich die Bezugszeile und der Infoblock halbautomatisch erzeugen. Das neue DIN-Datumsformat kann auf diese Weise von That's Write ebenfalls erzeugt werden:
TW-Anweisung für die Ausgabe des DIN-Datums (JJ-MM-TT):
!Text:!ohne[8|!Datum[!jetzt]]&"-"& !nur[2|!ohne[3|!Datum[!jetzt]]]&"-"& !nur[2|!Datum[!jetzt]]
TW-Anweisung, den Anwender den Text für das Bezugsfeld Unsere Nachricht vom eingeben zu lassen:
!Text:"" & !Eingabe["Unsere Nachricht v."]
Die leistungsfähige Makrosprache von That's Write kann in Verbindung mit der Adreßdatenbank That's Adress sogar mit viel Entwicklungsaufwand dazu genutzt werden, trotz der fehlenden Textrahmen einen komplexen DIN-Briefkopf vollautomatisch erzeugen zu lassen: Per Makro wird entweder eine Vorlagendatei geladen oder mit Hilfe von speziellen Absatzformaten der Briefkopf bis zur letzten Anschriftszeile aufgebaut. Der Cursor wird dann in die erste Anschriftszeile gesetzt und per Makro That's Adress aufgerufen. Der Benutzer wählt die gewünschte Adresse aus und sendet die Daten per XACC an That's Write. Nach dem Erhalt der Daten wird die Makrobearbeitung mittels CONTROL-ESC bzw. automatisch fortgesetzt. Per Makro wandert der Cursor an das Ende der ersten Anschriftszeile und löst einen TAB-Sprung aus, der zum Infoblock führt. Nunmehr wird Zeile für Zeile der Infoblock ausgefüllt. Danach springt der Cursor unterhalb des Anschriftsfeldes und erzeugt die Bezugszeile. Über dialoggesteuerte Textanweisungen wird der Benutzer aufgefordert, Eingaben für den Infoblock und/oder die Bezugszeile zu machen, die dann TAB-genau in den Text eingeführt werden. Am Ende des Makrolaufes steht der Cursor am Anfang der Betreff-Zeile, Fettdruck ist aktiviert.
Trotz des leistungsfähigen Makrorecorders für That's Write ist die Entwicklung des oben beschriebenen Makrosystems eine zeitintensive Knochenarbeit. Am Ende wird der Benutzer aber mit einer rationellen Lösung beglückt. Fast alle Teile des Briefkopfes sind aber gegen (unbeabsichtigte) Veränderungen nicht geschützt. Das Löschen eines TAB-Punktes kann große Auswirkungen haben. That's Write ist daher in dieser Betriebsart nur für Profis geeignet. Auf eine Rechtschreibkorrektur nach den neuen Regeln muß man verzichten.
Fazit: die Forderungen 4,5,7,8,11 und 12 werden erfüllt, 6 überwiegend, 10 rudimentär. Für Tüftler und Profis ab einem ATARI TT mit mindestens 8 MB RAM ist That's Write eine interessante Lösung, sofern man auf ein funktionierendes Tabellenmodul und auf eine Weiterentwicklung des Programmes verzichten kann.
Gesamtnote: 3