Home ATOS Software Fenix Freedom 2

ATOS-Magazin Oktober/November 1997
ATOS Newsmeldungen
ATOS Über den Tellerrand ...
ATOS Reportagen
ATOS Software
ATOS HotShots
ATOS Hardware
Impressum
    

TOS2WIN 2.0

Von Michael Ruge

Bild




Vorwort

Nachdem wir in der Ausgabe 6/96 die Version 1.10 von TOS2WIN getestet haben, haben wir uns jetzt die Version 2.0 angesehen, die seit August 1997 ausgeliefert wird.

TOS2WIN 2.0 richtet sich genau wie sein Vorgänger an all die Anwender von ATARI-Computern, die auf PCs umsteigen wollen (oder müssen), aber nicht auf ihre geliebte und zum teil teuer erstandene Atari-Software verzichten wollen/können.

Inhaltsübersicht:
  Die Installation von TOS2WIN
  Die Konfiguration von TOS2WIN
  Die Kompatibilität von TOS2WIN
  Fazit über TOS2WIN





Die Installation von TOS2WIN

TOS2WIN ist nach wie vor ausschließlich unter den Betriebssystemderivaten der Firma Microsoft, nämlich Windows95 und Windows NT, lauffähig.

Der Autostartmechanismus bei der Installation (CD-ROM einlegen) wurde abgeschafft, weil einige Anwender damit Probleme hatten und TOS2WIN nun auch problemlos auf Notebookgeräten mit Druckerport-CD-ROM-Laufwerken harmoniert.

Wohin der TOS2WIN Ordner auf die eigene Festplatte kopiert wird, ist dem Programm egal, zumal der Gesamtumfang inklusive der neu- bzw. überarbeiteten Dokumentation, die nun als HTML-Dokument beiliegt, gerade mal rund 1.2 Megabyte groß ist. Die CD-ROM enthält ingsesamt knappe 183 Megabyte an Daten.

Der Anwender hat jedoch die freie Wahl, ob er

  • die Programmkarte von TOS2WIN zum Starten von Programmen benutzt,
  • einen alternativen Desktop seiner Wahl installiert oder
  • über die Verknüpfungsfunktion von Windows oder dem Explorer/Dateimanager (je nach installierter Windows Version) jederzeit eine Atari-Datei anklicken kann. TOS2WIN übernimmt dann den Aufruf und startet das Programm oder übergibt entsprechend die Datei (z.B. eine zu entpackende DFÜ-Datei) an die Packershell (beispielsweise Two-In-One).

Was nun auch funktioniert, ist das Starten von Atari-Programmen aus dem Windows-eigenen Startmenu (die Installation dafür ist in TOS2WIN implementiert, zur Not halt die Anleitung lesen).


Bild








Die Konfiguration von TOS2WIN


Bild




Bei jedem Start kann man die verschiedenen Einstellungen ändern und gegebenenfalls als Default-Parametereinstellung abspeichern.

Die Bildschirmauflösung und die gewünschte Farbauflösung (maximal derzeit 256 Farben auf Atari-Seite): läuft Windows selber nur unter 16 Farben, so kann man unter TOS2WIN natürlich auch nur in 16 Farben arbeiten; wird Windows in einer höheren Farbtiefe als 256 Farben betrieben, können die Programme maximal 256 Farben auf Atari-Seite erreichen oder sie werden im Monochrommodus gestartet, der dann eine reine Schwarz/Weiß-Darstellung wie auf dem SM124 und kompatiblen Monitoren bietet, was aber nicht heißt, das größere Auflösungen nicht möglich wären.

Auch Calamus SL kann in Farbe problemlos gestartet werden, wobei es als Extras weitere spezielle Calamus-Module zu kaufen gibt. Die Druckfunktion wurde erheblich beschleunigt (bis zu Faktor 20 jenach dem ausgebendem Programm) und selbst GFA-Basic arbeitet nun problemlos mit den Windowsdruckroutinen zusammen.

Der DAQ-Modus (für Programme, die direkt auf den Bildschirmspeicher zugreifen) wurde komplett überarbeitet. Es ist nun kein Problem mehr, auch in anderen Auflösungen als 640x400 Pixel zu arbeiten. Außerdem konnte der DAQ Modus jetzt um den Faktor 4-8 schneller gemacht werden als in Vorgängerversion.

NVDI kann als GDOS-Ersatz unter TOS2WIN gestartet werden; da alle VDI-Funktionen aber bereits durch schnelle TOS2WIN-Routinen ausgeführt werden, ist ein Einsatz von NVDI als VDI-Treiber nicht notwendig und eigentlich sogar verboten, weil der gleichzeitige Einsatz der TOS2WIN-VDI-Routinen und NVDI einen Geschwindigkeitsverlust mit sich bringt.



Der Speicher

Speichermäßig kann man es treiben, wie man lustig ist. Das Fastram (TT030 kompatibles TT-Ram) kann maximal 2 GB groß werden.

TOS2WIN verfügt jetzt auch über eigene Cookies, beispielsweise für den Datentransfer über ein Netzwerk und einen eigenen T2W Cookie, um festzustellen, welche T2W Version momentan läuft und was sie an Features gegenüber älteren TOS2WIN Versionen kann.



Die seriellen Schnittstellen

Die seriellen Schnittstellen sind wie der entsprechende COM-Port auf PC-Seite nutzbar. Höhere Bitraten sind jetzt RSVE-kompatibel implementiert worden, was für den Anwender heißt: Im Terminalprogramm wird 110 (134/150) BpS eingestellt und die Schnittstelle arbeitet dann mit 38400 (57600/115200) BpS.

Der MidiOut-Anschluß arbeitet problemlos, beim MidiIn-Anschluß gibt es noch kleinere Probleme, die jedoch durch die kostenlosen Zwischenupdates bereinigt werden.


Bild








Die Kompatibilität von TOS2WIN

Grundsätzlich kann man sagen, daß alle sauber programmierte Software ohne Probleme unter TOS2WIN eingesetzt werden kann. Spezielle Software, die direkte Bildschirmzugriffe tätigt (das sind fast alle älteren Programme, die ausschließlich im ST-Hoch-Modus arbeiten), kann man jederzeit im Schwarzweiß-Modus von TOS2WIN starten. Bei doppeltem Start von TOS2WIN liegt der Windows-Programmcode von TOS2WIN nur einmal im Speicher, wenn verschiedene Atari-Anwendungen parallel arbeiten.

Programme, die auf feste Partitionszuordnung setzen, können nun auch mit TOS2WIN problemlos gestartet werden. Mittels des Laufwerkmappings können Sie den Atari-Laufwerken (Laufwerksbuchstaben A-P) Pfade im Dateisystem des PCs zuweisen. Dies ist normalerweise nicht notwendig. Alle Laufwerke, die im Dateisystem des PCs sichtbar sind, sind auch den Atari-Programmen sichtbar.


Bild




Sie können mit dieser Karte jedem Laufwerk aus der Sicht des Atari-Programms einen Pfad aus der Sicht des PCs zuordnen. Das bedeutet: wenn Sie ein Programm haben, daß z.B. unbedingt die vier Partitionen C,D,E,F benötigt, der PC jedoch diese nicht hat oder diese Laufwerksbuchstaben mit anderen Laufwerken (CD-ROM etc.) belegt sind, so können Sie mittels des Mappings diese Partitionen simulieren, natürlich ohne jede Verzögerung und vor allem ohne den Umweg über sogenannte Container. Legen Sie einfach vier Ordner an, die Sie zB. PART_C, PART_D, PART_E, PART_F nennen, schalten Sie für die Atari-Laufwerke C,D,E,F das Mapping ein und den PC-Pfad auf jeweils den zugehörigen Ordner. In die Ordner können Sie dann einfach die Daten der alten Atari-Partitionen kopieren.





Fazit über TOS2WIN

Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen PC zu kaufen und trotzdem nicht auf seine Atari-Programme verzichten will, ist mit TOS2WIN bestens bedient. Geschwindigkeitsmäßig stellt ein moderner Pentium-Computer klar jeden 32MHz getakteten Atari TT030, selbst mit der aixTT-Ramkarte, locker in den Schatten.

Zwischenupdates kann man sich problemlos über das Internet

(Homepage aixit)

besorgen, sofern man die ausgefüllte Registrierkarte an den Hersteller eingeschickt hat.

Die Besitzer der TOS2WIN Version 1.10 müssen zwar ihre alte CD einschicken. Beim Update aber ist auf der aktuellen 2.0 CD ein Ordner mit der alten Version vorhanden, falls man wirklich mal downgraden müßte.

Was die Weiterentwicklung angeht, braucht sich TOS2WIN nicht zu verstecken. Für die nahe Zukunft werden folgende Funktionen beim Namen genannt:

  • die Beschleunigung der AES Funktionen (Fenster, Menüs, etc.);
  • einen neuen Bildschirmmodus für solch extreme Schweineprogramme wie Signum!, die ungeniert auf dem Bildschirm herumzeichnen, wie sie Lust haben;
  • der Ausbau der TOS2WIN-Schnittstelle und
  • die Beschleunigung des Interpreter-Kerns, der die Motorola-CPU emuliert.



Michael Ruge






Copyright © by
ATOS
Letzte Aktualisierung am 2. Oktober 1997

Home ATOS Software Fenix Freedom 2