ATOS-Magazin April/Mai 1997 Das ATOS-Magazin 2/97

ATOS Reportagen Homebanking mit dem Atari

Ein Besuch auf der CeBIT

Von Volker Ricke


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Die CeBIT ist die größte Computermesse der Welt. Entsprechend gespannt lauern alle Computer-Experten und -Interessenten auf den März-Termin. Viele Unternehmen lassen neue Produkte erst in Hannover aus dem Sack, Tausende von Journalisten saugen begierig Informationen auf, Fachbesucher suchen nach neuen Lösungen für ihre Probleme, technisch Interessierte nach Problemen für neue Lösungen. Die Zahl der Freizeit-DVler auf der CeBIT hat hingegen abgenommen - prohibitive Eintrittspreise von 50 DM schrecken Otto Normaluser ab. Er soll, so der Wunsch der Messeleitung, auf der sommerlichen CeBIT Home seinem Interesse nachgehen.

Nachdem ich die Brandblasen in den Schuhsohlen gesalbt und mich noch einmal über meinen unfallfreien Slalom um im Gehen telefonierende Damen und Herren der besonders wichtigen Fraktion gefreut habe, bleibt die Zeit für ein kleines Fazit.

Beginnen möchte ich mit der TOS-Plattform, denn auch die Atari-Fraktion war auf der diesjährigen Messe vertreten. Neben Application Systems Heidelberg auf dem Apple-Hauptstand war auch R.O.M. logicware angereist, die Berliner stellten die OS/2-Version von Papyrus 5 auf dem IBM-Stand vor.






Papyrus zum Diktat

Ich ließ mir von Papyrus-Entwickler Christian Nieber einmal das VoiceType-Spracheingabesystem von IBM vorführen, an das Papyrus für OS/2 angepaßt ist. Christian diktierte direkt in die Textverarbeitung, konnte Menübefehle wie "Diktat starten" ebenso eindiktieren wie Formatierungsanweisungen ("Attribut fett") oder das Absatzende. VoiceType kann nur die Worte erkennen, die es im Sprachschatz enthält, die Erkennung wird durch eine Wahrscheinlichkeitssuche von Wortpaaren verbessert. Aus unbekannten Worten werden so mitunter skurile Wortgebilde. VoiceType steht dem Erlernen neuer Vokabeln jedoch aufgeschlossen gegenüber.

Eine interessante Technologie, die eine Worterkennung mit nur relativ geringer Verzögerung (sie liegt im Sekundenbereich) erlaubt. Der Diktierende muß jedoch die einzelnen Worte sauber durch Pausen trennen, was sicherlich gewöhnungsbedürftig ist. Wer seine Hände frei hat und einigermaßen tippen kann, erfaßt seine Texte von Hand zudem immer noch schneller und fehlerfreier als per Diktat.

Was hat diese Technologie mit Atari zu tun? Nichts, da VoiceType als Bestandteil von OS/2 Warp und als Programmpaket für Windows 95 angeboten wird. Papyrus unterstützt bislang als einzige Textverarbeitung das direkte Diktat und auch die Sprachsteuerung der Menübefehle. Eine entsprechend große Unterstützung finden die Berliner Entwickler bei "Big Blue" IBM. Die Atari-Version wiederum profitiert von Erfolgen der auf die etwas gängigeren Plattformen portierten Papyrus-Versionen. Insofern können wir den OS/2-, Windows95/NT- und Mac-Versionen (der Betatest der Mac-Version wird frühestens in einem halben Jahr beginnen) nur viel Erfolg wünschen ...






MagiC ASH bei Apple

Gleich neben dem Mac mit der System 8 Preview (der native Finder machte einen sauber überarbeiteten, durchdachten Eindruck) fand ich Besuch aus Heidelberg vor.

ASH präsentierte unter MagiCMac die Atari-Produktpalette und zeigte unter anderem auch das neue CAB 2.0 (siehe ATOS 1/97 und News in dieser Ausgabe).

Mit Wilfried Behne sprach ich auch über die Zukunft des NVDI. Version 5 soll bis zum Sommer fertig sein, und ein eigenes Color-Management für die Bildschirmausgabe (integrierte Rasterfunktionen), den Hintergrunddruck, verbesserte Canon-Treiber und - bei NVDI Mac - mehr PPC-native Code bieten.






Das Schlagwort 1997: Intranet

Erstaunlicherweise war nicht das hartnäckige Überleben der Atari-Plattform in aller Munde, sondern - nach dem Internet im letzten Jahr - das Intranet, das entgegen den Aussagen einiger schlecht informierter Journalisten den Web-Surfer eben NICHT zum Durchstöbern der firmeninternen Netze einladen soll.

Ich werde in der nächsten Ausgabe einmal versuchen, etwas Licht hinter dieses Schlagwort zu bringen. Dabei dürfen Begriffe wie JAVA oder NetzPC natürlich nicht fehlen.

MausNet: Volker Ricke

CETiK

Von Götz Hoffart

So kommet alle in Scharen ...

Man hat eine um 8 kB gewachsene To-Do-Liste und eine um 150 MB verringerte Plattenkapazität. Was ist das? Ganz einfach: der CETiK.

Bereits seit vielen Jahren veranstaltet der Autor Treffen von Atari-Anwendern und -Programmierern, bisher an alte Traditionen anknüpfend "ST-Treff" genannt. Doch der letzte ST-Treff hat gezeigt, daß die Zeit nicht spurlos an den Rechnern vorbeigeht, mit denen meine Computerkarriere begann: der 520ST, den der Autor immer noch ab und zu zum Testen verwendet, war der letzte ST mit 68000er Prozessor. Die Macs, TTs und Falcons dominieren, ab und zu läßt sich ein PC ausmachen.

Das Spektrum wird jedoch immer größer: waren die High-End-Maschinen des ersten ST-Treffs 1988 noch die MegaSTs mit BlitterTOS (das alle zur Anpassung ihrer Programme zwang :-), so ist die Homogenität dieser Tage vorbei. TOS 2.06, 4.04, WINX, MiNT, N.AES, MagiC, MagiCMac und MagiC-PC - der Anwender hat eine große Auswahl, der Programmierer zum vorausschauenden Programmieren verpflichtet.

So konnten sich Interessierte über andere Systeme informieren und sie selbst ausprobieren. Der DTP-Anwender freute sich über den Hades060 und die schnellen PowerPC-Maschinen, MiNT-Freaks fanden für ihre Fragen immer einen Spezialisten und Michael Ruge demonstrierte den bastlerfreundlichen TT mit im Gehäuse eingebauter Beleuchtung für ermüdungsfreies Arbeiten. Viele Programme erhielten einen Feinschliff, da man Experten schnell zur Hand hatte und alle Änderungen sofort auf anderen Rechnern und Systemen ausprobieren konnte.

So kommt es zu obiger Aussage: man kann viele Konfigurationen ansehen und vergleichen, hat kompetente Ansprechpartner, diskutiert über Protokoll-Erweiterungen, stellt fest, daß das eigene Programm dort z.T. verbesserungswürdig ist und darf der To-Do-Liste einiges anhängen. Auf der anderen Seite bekommt man über das Ethernet zig Megabyte an Beispieldaten, seien es Sounds, Bilder, Texte, Sheets oder sonstige Daten. Auch diejenigen, die "nur" Anwender sind, kamen auf ihre Kosten: es gibt bei der eigenen Lieblingssoftware immer einen Trick hinzuzulernen oder das Konkurrenzprodukt zu begutachten.

Am Ende des CETiK wurde wie versprochen ein Wettbewerb veranstaltet, bei dem zu erraten war, wofür das Akronym "CETiK" steht. Die meisten kamen den Buchstaben C, T, i und K schnell auf die Spur, Gewinner war aber Drax (Dragan Espenschied) mit der richtigen Deutung "Computer-Enthusiasten-Treff in Karlsruhe". Er hat damit Matthias Brackes Hades060 gewonnen. Herzlichen Glühstrumpf!

Fest steht jedenfalls, daß es nicht die letzte Veranstaltung war.

MausNet: Götz Hoffart

Der Hades

Von Matthias Bracke

Erfahrungsbericht eines Anwenders

Viele Atari-Anwender stehen momentan vor der Frage, was der nächster Rechner sein wird: Ein Mac- oder Windows-Rechner. Vor einiger Zeit kam eine Alternative dazu: der Hades. Für diese Alternative habe ich mich entschieden. Im folgendem will ich meine Erfahrungen schildern.

Als ich ihn schließlich auf dem Schreibtisch stehen hatte, war die erste Begeisterung groß. Doch als ich dann von dem einfachen TOS auf ein MultiTasking-Betriebssystem wechseln wollte bzw. meine TT-Installation einfach auf den Hades rüberziehen wollte, fingen die Probleme an: das N.AES wollte nicht aufstarten. Nach einigen Anfragen in der Maus, Telefonaten mit dem Hades- und dem N.AES-Vertrieb und einem Download war die Ursache gefunden. Eine an den 68060er angepaßte MiNT-Version behob dieses Problem.

Der Auto-Ordner

Als nächstes war ein penibles Durchgehen des AUTO-Ordners angesagt. Die Boot-Reihenfolge ist beim Hades extrem wichtig für ein stabiles System. Vor allem die Position der dem Hades mitgelieferten Patch-Programme spielen eine große Rolle. Beim Nachforschen nach einer funktionierenden Reihenfolge war die Maus-Hades-Mailingliste in der Maus extrem hilfreich und sei hiermit jedem Hades-Besitzer dringend empfohlen.

Die hohe Schule der Caches

Die nächste Hürde war das Konfigurieren der diversen Caches. Die Geschwindigkeit des Hades steht und fällt mit den Caches. Es gibt den Daten-, den Instruktions-Cache und die Cache-Modi (Write Through oder Copy-Back).

Man kann (und sollte auch) in einer INF-Datei für Problem-Programme die jeweiligen Cache-Einstellungen festhalten, die dann beim Start des Programmes so gesetzt werden. Dort wird angegeben, welche Caches aktiv sind, ob bestimmte Caches nur während des Ladevorgangs des Programms inaktiv sein sollen, usw. Man kann diese Einstellungen für die Laufzeit auch über ein ACC einstellen. Das klingt jedoch komplizierter, als es in Wirklichkeit ist!

Haken und Ösen

Wenn man diese Einstellungen hinter sich hat, sollte es eigentlich keine größeren Probleme geben und man könnte eigentlich die fantastische Geschwindigkeit des Hades genießen, wenn es da nicht noch einige Haken gäbe. Es gab Probleme beim Einsatz von NVDI unter MiNT, bei der TrueType-Schriften auf dem Bildschirm zerhackt dargestellt werden. Speedo-Fonts haben dieses Problem nicht. Doch dafür gab es recht flott eine Auto-Ordner-Lösung, die bis zur Behebung dieses Problems von den NVDI-Programmierern gute Dienste verrichtet.

Drucken?

Ein weiteres Problem, das zumindest bei mir auftrat, war, daß man unter MiNT+NVDI nicht über das Betriebssystem ausdrucken konnte. Dieses Problem ist bekannt und befindet sich auch in Bearbeitung. Durch Einsatz des Shareware-Druck-Beschleunigers iPRN kann man auch dieses Problem umschiffen. Nicht betroffen von diesem Problem sind alle Programme, die direkt auf die Schnittstelle bei Umgehung des Betriebssystems drucken können, wie z. B. Calamus SL und DA's Layout.

Geschafft! Nach diesen Pflichtübungen ist der Hades einsatzbereit. Und dann macht es richtig Spaß, mit dem Hades zu arbeiten und zu produzieren. Eigentlich alle Programme, die ich auf dem Hades ausprobiert habe und auch auf dem TT funktioniert haben, laufen auch auf dem Hades. Nur einige sehr alte Patch-Programme, die schon auf dem TT Probleme machten, laufen auch nicht auf dem Hades.

Fazit:

Wenn man sich den Hades anschafft, muß man einige Zeit und Mühen in eine korrekte Installation stecken. Wenn man das aber hinter sich hat, dann stehen die Türen weit offen ...

Ich habe nach einigen Messungen (bei z. B. Calamus) eine durchschnittliche Leistungssteigerung im Vergleich zum TT im Bereich des siebenfachen feststellen können, bei einigen Dingen sogar bis Faktor 20 (Filterberechnungen) - sinnvolle Cache-Einstellungen natürlich vorausgesetzt.

Ich sehe das Einsatzgebiet des Hades überall dort, wo man einen wahnsinnig schnellen TOS-Rechner braucht: DTP, Bildverarbeitung, Datenverwaltung und -verarbeitung, usw. und auf Mac-Kompatibilität keine Priorität setzt. Außerdem laufen auf dem Hades ja SingleTOS, N.AES, Geneva und andere Betriebssysteme, die unter der MagiCMac-Lösung (natürlich) nicht laufen. MagiC läuft leider (noch) nicht auf dem Hades. Soweit ich aber weiß, ist eine Anpassung in Arbeit.

Meine typischen Anwendungen auf dem Hades sind Satz, Gestaltung und DTP mit Calamus SL, DA's Layout, DA's Picture, PhotoLine, usw.

Meine Konfiguration:

Matthias Bracke

Magnum ST

Erfahrungsbericht von Thomas Steffen

Bevor ich hier meine Erfahrungen mit der MagnumST schildere, möchte ich erst einmal die Konfiguration meines Rechners bekannt geben.

Es handelt sich um einen Mega ST4 im Tower-Gehäuse. Im Mega-Bus steckt eine ET4000-Grafikkarte Crazy-Dots 1 von TKR. Als weitere Hardware steckt im Romport die MidiCom-Romporthardware, die mit einem weiteren MegaST2 in Verbindung steht.

Turmbau zu Babel

Anstelle des 68000er Prozessors befindet sich ein Sockel auf der Hauptplatine und von unten nach oben steckt folgendes drinnen: Die MagnumST mit 8MB PS/2 Simm und MagiC 5.04 in 2 Eproms. Danach kommt die Hard+Soft Tos 2.06 AT-Bus Karte, an die eine Quantum LPS210A angeschlossen ist. Ganz oben sitzt dann eine HBS-640T28-Beschleunigerkarte, die das Ganze koordiniert und befehligt.

Eine andere Reihenfolge in diesem Rechner bringt eine soforte Instabilität des Computers mit sich.

Das Installationsprogramm muß in den Autoordner kopiert werden, möglichst hinter MAGXBOOT.PRG, wenn vorhanden. Wenn man jetzt den Rechner neu startet, führt MAGNUMST.PRG einen Speichertest durch und meldet das Ram als Alternate-Ram beim Betriebssystem an.

Jetzt kann man sich endlich des großen Hauptspeichers erfreuen. Bei mir laufen z.B. MagiC mit MagiCDesk, NVDI4.11ET4000 mit 880*600 bei 256 Farben, Fuzzy Clock, Before Dawn, ST-Guide, MidiCom, Birthday, Olga und XControl.

Freies Ram habe ich dann noch knapp 10MB; es ist also noch genug frei, um mehrere Anwendungen gleichzeitig ohne Speichermangel laufen zu lassen. Probleme mit irgendwelchen Anwendungen und der MagnumST sind bei mir bis jetzt noch nicht aufgetreten. Ich jedenfalls möchte auf die MagnumST nicht mehr verzichten.

MausNet: Thomas Steffen

Netscape Navigator für TOS

Von Thomas Much


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Im Internet ließ Netscape Communications die Bombe in der Newsgroup comp.sys.atari.st platzen: Der Netscape Navigator (üblicherweise einfach nur "Netscape" genannt) wird mit der wesentlichen Funktionalität der Mac/Windows/Unix-Version 3.0 für TOS bzw. die TOS-Emulationen portiert. Die ATOS hat sich um die Hintergründe dieser unerwarteten Entwicklung bemüht. Doch hier zunächst die Pressemitteilung samt Übersetzung:





FOR IMMEDIATE RELEASE          04/01/07

Netscape Communications today announced the beta release of Navigator for the Atari ST/TT line of computers. According to Netscape, this beta will incorporate most feature in the current 3.0 release available for 16 bit Windows.

A spokesman remarked "Most of us cut our teeth on the ST computers when we were younger, and it feels good to be on the old stomping ground again." This version will run on Tos versions 1.02 and above, also requiring at least 1 meg of physical memory, colour display and 3 megs of hard drive space. It is also compatible with the Magic and Gemul8r emulators. "Many of today's Atari users don't ever own the actual hardware... we feel the emulator market is viable". said the spokesman.

There are plans in the future to bring the Atari version of Navigator on par with the 32 bit version available for Windows 95/NT, but they are currently only rough plans. "We obviously have our primary focus on the Win95/NT market", concluded the spokesman.





ZUR SOFORTIGEN VERÖFFENTLICHUNG 01.04.97

Netscape Communications kündigte heute die Betaversion des Navigators für die Computer der Atari ST/TT-Serie an. Netscape zufolge wird diese Version die meisten Features der aktuellen 3.0-16-Bit-Windows-Version beinhalten.

Wie ein Sprecher bemerkte, "haben sich die meisten von uns in jüngeren Jahren die ersten Sporen mit ST-Computern verdient, und es ist ein gutes Gefühl, sich mal wieder in den alten Gefilden zu bewegen." Die Version wird ab TOS Version 1.02 laufen und mindestens 1 MB RAM, ein Farbdisplay und 3 MB Plattenplatz benötigen. Sie ist ebenso kompatibel mit MagiC und dem Gemul8r. "Viele der heutigen Atari-Anwender besitzen gar nicht mehr die Original-Hardware... Wir spüren, daß der Emulator-Markt lebt," sagte der Sprecher.

Nach zukünftigen Plänen soll die Atari-Version gleichauf mit der 32-Bit-Version für Windows95/NT gebracht werden, aber dies sind derzeit nur sehr vage Pläne. "Unser Hauptaugenmerkt liegt selbstverständlich auf dem Win95/NT-Markt," schloß der Sprecher.





Die ATOS ist dieser erfreulichen Entwicklung auf den Grund gegangen und machte dabei eine erstaunliche Entdeckung: Die Portierung wird von niemand geringerem als Alexander Clauss vorgenommen, dem Autor des Atari-Browsers CAB, der nach bestandenem Informatik-Diplom nun eine Stelle als Programmierer bei Netscape Communications angetreten hat. In einem Kurzinterview - stilgerecht per Online-Chat - konnten wir ihn zu den Hintergründen dieser Aktion befragen.

ATOS:
"Hallo Alexander! Im Namen der ATOS-Redkation erst einmal herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Informatik-Diplom!"
AC:
"Hallo und danke! :-)"
ATOS:
"Wie kam es zu Deiner Anstellung bei Netscape?"
AC:
"Ausschlaggebend war wohl ein kurzer Bericht im Atari Computing Magazin, da hierdurch ein NSC-Programmierer auf den Browser und letztendlich auch mich aufmerksam wurde. Aber auch die ATOS hat IMHO die Web-Suchmaschinen gut mit CAB-Verweisen gefüttert ;-)"
ATOS:
"Was ist Deine Aufgabe bei Netscape?"
AC:
"Nun, bekanntermaßen erkennt der CAB-HTML-Parser deutlich mehr syntaktische Fehler als der derzeitige Navigator-Parser, und auch bei der Tabellengestaltung hält sich CAB besser an den W3C-Standard. Meine Aufgabe ist es nun, diese bessere Fehlererkennung und Tabellengestaltung in den bestehenden Navigator-Parser zu integrieren, ohne diesen schnellen Parser merklich zu verlangsamen. Die ersten Früchte meiner Arbeit dürften in einer der kommenden Communicator-Betaversionen [der neue Name für die Navigator-Version 4.0, Anm. d. Red.] zu bewundern sein."
ATOS:
"Und nebenbei kümmerst Du Dich um die TOS-Portierung..."
AC:
"Genau. Daß dies nebenbei geschieht, ist auch ein Grund dafür, daß die erste Version des TOS-Navigators noch nicht auf 32-Bit-Windows- Niveau sein wird. Andererseits ist die Portierung aber auch eine gute Möglichkeit zur Einarbeitung in die bestehenden Quelltexte."
ATOS:
"Nachdem Application Systems Heidelberg den Vertrieb für Deinen Browser [CAB 2.0, Anm. d. Red.] übernommen hat, fragen sich natürlich alle, wie es mit den Updates dafür aussieht."
AC:
"Netscape Communications hat hier sehr programmatisch gehandelt und einen geeigneten Distributor gesucht. In ASH hat man einen solchen gefunden, da derzeit wohl keine Firma einen besseren Überblick über den noch bestehenden Atari-Markt hat. Bei den kommerziellen CAB/Navigator-Versionen wird es also keine Änderung geben: ASH kümmert sich weiterhin um den Vertrieb und den TOS-spezifischen Support."
ATOS:
"Wie sieht es mit den kritischen Erweiterungen aus, vor allem Java und JavaScript?"
AC:
"Da die meisten Quelltexte in ANSI-C verfaßt sind, sollte das kein Problem sein, und für C++-Quelltexte verwende ich GNU-C++, das ja auch für MiNT/TOS verfügbar ist. Einziges Problem dürfte die schlechte Performance bei alten Original-Ataris werden, aber die Erweiterungen kann man ja abschalten."
ATOS:
"Danke für das Gespräch und viel Erfolg bei Netscape!"

Hinweis: Alexander Clauss ist per EMail ab sofort unter clauss@lirpa1.netscape.com zu erreichen und steht dort für Fragen zum TOS-Navigator zur Verfügung. Anfragen zu CAB 2.0 richten Sie aber bitte weiterhin an den ASH-Support.

MausNet: Thomas Much


ATOS Reportagen Homebanking mit dem Atari