Der Kernel von MagiC 5 ist auch in der neuen Version 2 von MagiC Mac und in MagiC PC (siehe Artikel über MagiC PC) enthalten.
Inhalt dieses Artikels:
Was lernen wir daraus für unsere Atari-Plattform? Ein VFAT-Dateisystem eröffnet uns nicht nur die Möglichkeit, Windows95-Disketten- und Medien (mit-) zu lesen, sondern bohrt unser VAT-Dateisystem auf, ohne daß wir sonderliche Kompatibilitäts-Einbußen zu befürchten haben. Mit VFAT können bis zu 64 Zeichen lange Dateinamen verwendet werden, der komplette Pfad (also die Verschachtelung in Unterverzeichnissen) darf allerdings 256 Zeichen nicht übersteigen.
Puristen bevorzugen allerdings das technisch bessere Minix-Dateisystem. Nach der erfolgreichen VFAT-Implementierung sollte man die Hoffnung auf ein Minix-Dateisystem für MagiC nicht aufgeben.
In der Praxis ist die Verwendung langer Dateinamen einfach. Mit dem Programm VFATCONF.PRG, das sich nach der Installation im Verzeichnis C:\GEMSYS\MAGIC\UTILITY befindet, können permanent oder temporär lange Dateinamen für FAT-Festplatten oder TOS/DOS-Disketten eingestellt werden.
Übrigens vergibt MagiC ebenso wie Windows 95 neben dem langen auch einen eindeutigen kurzen Dateinamen, über den die Datei auch von Systemen ohne VFAT-Unterstützung gelesen werden kann. Die Datei "sehr langer Dateiname.txt" erscheint dort etwa als "SEHR_LAN.TXT", wurde zusätzlich eine Datei "sehr langer Dateiname 2.txt" hinzugefügt, ergab das den kurzen Dateinamen "SEHR_L 2.TXT".
Probleme gibt es natürlich gelegentlich mit der Software. Der MagiC-Fileselektor ist sehr restriktiv und schaltet die lange Eingabezeile nur frei, wenn ihn das Programm mit Pdomain() aufgerufen hat. Das führt dazu, daß beispielsweise Everest oder Papillon zwar lange Dateinamen unterstützen, wenn sie mit Dateien per Doppelklick auf dem Desktop aufgerufen werden, sie die Dateien aber nicht über die Dateiauswahlbox wieder unter einem anderen langen Namen speichern können.
Andere Dateiauswahlboxen (wie z.B. Freedom) kennen dieses Problem nicht, da sie über das Dateisystem prüfen, ob lange Dateinamen zulässig sind.
Die Geschwindigkeit der ST-hoch-Emulation wurde vor allem bei PPC-Macs gegenüber den bisherigen MagiCMac-Versionen beschleunigt.
Ein neues Accessory "MAGICMAC" verbessert die Kommunikation zwischen MacOS und MagiCMac. Wird jetzt im Finder auf eine Atari-Programmdatei doppelgeklickt, wird MagiCMac (falls es noch nicht aktiv ist) gestartet und anschließend vom Desktop das Atari-Programm ausgeführt (der Desktop erhält die AES-Msg "AP_STARTPRG" zusammen mit dem Programmnamen). So läßt sich beispielsweise der Link eines Atari-Programmes auf dem Mac-Desktop ablegen, um es direkt aus dem Finder heraus starten zu können.
In bisherigen MagiCMac-Versionen waren jedoch Type und Creator von Atari-Dateien immer "MagiCMac Dokument" und "MagiCMac", so daß der Finder (mit der Fehlermeldung, daß das Dokument nicht geöffnet werden könne) MagiCMac startete, um die Dateien anzuzeigen.
Eine TIFF-Grafik beispielsweise, die mit Papillon oder PixArt gespeichert wurde, kann aber genausogut (oder gar besser?) Mac-seitig auch mit Photoshop weiterbearbeitet oder mit dem Grafikkonverter angezeigt werden.
MagiCMac 2 stellt daher jetzt eine Dialogbox zur Verfügung, in der Type und Creator den Atari-Dateiendungen zugeordnet werden können. Sollen alle Grafiken mit der Endung *.GIF im Finder vom Grafikkonverter angezeigt werden, reicht es, das Icon einer vom Grafikkonverter gespeicherten GIF-Grafik in das Dialogfenster zu ziehen, um Typ und Erzeugerprogramm zuzuweisen (siehe Abbildung).
In der neuen MM-Version hat Thomas Tempelmann die Speicherverwaltung geändert, um den Magischen Mac auch bei aktivem virtuellen Speicher betreiben zu können. Dabei kann nach wie vor nur tatsächlich vorhandener Speicher genutzt werden. Kleinere Bugs in den bisher ausgelieferten Versionen sorgen jedoch dafür, daß entweder nicht mehr maximaler Speicher in der MM-Speicherzuteilung eingetragen werden darf als noch vorhanden ist oder - bis zur Verwendung der Version 2.02 - folgender Patch durchgeführt werden muß:
»Der bisherige Algorithmus kann wieder aktiviert werden, indem mit ResEdit die Datei "MagiCMac Preferences" geöffnet und darin in der 'STR#'-Tabelle der Eintrag "MemAllocMode" von 1 auf -1 geändert wird.« (Thomas Tempelmann)
Warum merkt sich MM nicht einfach, daß ein bestimmtes Laufwerk immer die CD-ROM oder die Wechselplatte darstellen soll, fragte sich mancher. Die Antwort liefert MM 2: MagiCMac merkt sich jetzt einfach die SCSI-ID und behält die Zuweisung auf ein bestimmtes Laufwerk. Zusätzlich kann jetzt auch die maximale Anzahl an Partitionen eingestellt werden, die für ein Wechselmedium reserviert werden sollen.
MagiC-Desk ist ein eher spartanisch ausgestatteter Sportwagen, der aber in den Kurven der MagiC-Funktionalität eine deutlich bessere Straßenlage bietet, während die Ease wie eine Limousine komfortabler, aber mitunter auch sehr viel schwerfälliger agiert. Weitere Alternativen sind die Gemini und THING.
Was die aktuellen Versionen von Ease und MagiC-Desk gemeinsam bieten, ist der Auto-Lokator in Verzeichnisfenstern. Mit der Eingabe des Anfangsbuchstabens (oder schnell nacheinander der ersten beiden Buchstaben) wird der erste passende Verzeichniseintrag aktiviert - ähnlich dem Finder des Macintosh.
Unter MagiC-Desk können einfach Datei- und Verzeichnis-Aliase erzeugt werden, indem Icons zusammen mit der "Alt"-Taste verschoben werden. Der MagiC-Desk unterstützt auch Aliase, die unter dem Mac-OS angelegt wurden.
Störend ist allerdings, daß nach jeder Kopier-Aktion ein Medienwechsel mit der "ESC"-Taste angestoßen werden muß, um die geänderten oder neu angelegten Dateien auch tatsächlich im Verzeichnisfenster sichtbar zu machen.
Die Ease wertet lediglich Datei-Aliase aus, die unter MagiC angelegt wurden, während Verzeichnis-Aliase lediglich als leere Dateien angezeigt werden. Eine bessere Anpassung an MagiC wäre wünschenswert.
Dennoch lohnt sich das Update auf die aktuelle Ease-Version für die Anwender, die auf lange Dateinamen nicht mehr verzichten wollen.