Zur weiteren Einführung wird hier noch ein kleines Beispiel eingeschoben.
Verwaltung von Videokassetten
Als Beispiel diene ein Programm, mit dessen Hilfe Informationen über Videokassetten verwaltet werden sollen. Man könnte sich die zusammengetragenen Daten so strukturiert vorstellen, daß irgendwo alle Kassettentitel, irgendwo die Daten von allen auf die Kassetten aufgenommenen Filme usw. abgelegt sind. Da man diese Daten oft in mehrere Variablenfelder verteilt unterbringt, übernimmt man gerne automatisch diese Vorstellung. Wenn man dann die noch freie Spielzeit einer Kassette ermitteln möchte, sieht man in dem Feld nach, in dem alle Restspielzeiten gesichert sind, und liest das entsprechende Element aus.
Ein anderes Modell
Es ist aber anschaulicher, wenn man sich die Daten anders zusammengefaßt vorstellt, nämlich so, wie sie zu den einzelnen Videokassetten gehören. Aus diesem Blickwinkel verwaltet der Rechner dann Stellvertreter der Videokassetten. Es gibt dann nur noch ein Variablenfeld mit "Videokassetten". Die noch freie Spielzeit einer Kassette kann ermittelt werden, indem das entsprechende Attribut dieses Stellvertreters ausgelesen wird.
Das Ganze ist zunächst nur eine andere Sichtweise, denn in Wirklichkeit können die Daten wie im ersten Fall beschrieben im Speicher liegen.
Übertragen auf ein beliebiges Problem stellt man sich nicht nur vor, der Rechner habe Zugriff auf Stellvertreter von Videokassetten, sondern auf Stellvertreter einer Vielzahl von beliebigen Objekten. Eben genau auf die Vertreter der Objekte, derer Informationen man verarbeiten will. Die Stellvertreter der konkreten Objekte sieht man auch als konkrete Objekte, auch wenn sie nur fiktiv existieren. Das fördert das Verständnis, wenn man nicht vergißt, daß die Videokassette im Rechner eben nur ein Stellvertreter für die wirkliche Kassette ist.
Objekttypen in informationellen Systemen