Das ATOS-Magazin 4/98
ATOS Hardware
Von Michael Ruge
Der VME BUS Expansions-Slot ist vorbereitet für eine
Europaformat-Platine (160*100 mm) mit 24 Adressleitungen und 16
Datenleitungen oder einer Platine mit 16 Adressleitungen und 16
Datenleitungen. Es werden ausschließlich Slave-Karten
unterstützt, das heißt, daß der Rechner immer der
Master ist und so das sagen hat (im Detail weiter unten)! Der
Anschluß (Steckverbinder) sowie die Platinenabmessungen
entsprechen der VITA C.1 VME bus Spezifikation (Siehe 7.14, 7.15, 7.34
and 7.35 sowie der Vorschlag 7.12 der VMEbus Spezifikation, Rev. C.1).
Der Adressraum des VME Bus liegt beim MegaSTE in den folgenden
Bereichen:
$A00000 bis $DEFFFF - A24 und D16
$DF0000 bis $DFFFFF - A16 und D16
Und der Adressraum des VME Bus beim TT030 liegt in den folgenden
Bereichen:
$FE000000 bis $FEFEFFFF - A24 und D16
$FEFF0000 bis $FEFFFFFF - A16 und D16
Der Steckplatz ist mit einigen Einschränkungen kompatibel zur
VME-Bus-Spezifikation. Die Einschränkungen sind folgende:
- Keine Bus Arbitration!
- Die Signale BR0, BR1, BR2 und BR4 sind vorhanden und mit einem 1
Kiloohm Widerstand mit +5V (Vcc) verbunden.
- Die Signale BGOIN, BGG1N, BG2IN und BG3IN sind miteinander
verbunden und über einen 1 Kiloohm Widerstand an +5V (Vcc)
gelegt.
- Die Signale BBSy und BCLR sind ebenfalls über einen 1
Kiloohm Widerstand mit Vcc verbunden, werden aber auch nicht benutzt.
- Die Signale BG0OUT, BG1OUIT, BG2OUT und BG3OUT sind nicht
angeschlossen (weder an der Mainboardhardware noch irgendwo an anderen
VME BUS Anschlüssen).
- Das Signal SYSCLK wird vom 16.1207953 MHz Takt (beim TT030)
versorgt. SERCLK und SERDAT sind nicht vorhanden!
- Das Signal ACFAIL bleibt solange auf LOW-Pegel, solange die
Versorgungsspannungen (+5V, +12V sowie -12V) beim Einschalten nicht
korrekte Werte haben. ACFAIL wird 1 Millisekunde (!) vor Verlassen der
gültigen Spannungsbereiche aktiviert, das Signal verfügt
über einen 1 Kiloohm Pullupwiderstand nach +5V (Vcc).
- Die Signale Adress Modifier 0, Adress Modifier 1, Adress Modifier
2 und Adress Modifier 4 sind über einen 1 Kiloohm
Pullup-Widerstand mit +5V verbunden, weiterhin ist das LWORD-Signal
mit einem 1 Kiloohm Pullup-Widerstand mit +5V verbunden (weil Atari
nur einen 16 Bit breiten Datenbus verwendet hat).
- Die Signale BERR (Bus Error) und SYSRES (Systemreset) sind direkt
mit der Mainboardhardware verschaltet. Nach 255 Zyklen bei 16 MHz und
fehlenden DTACK Signal (nach der Aktivierung von Adress Strobe
(Adressen sind gültig)) wird ein Bus Error generiert!
- Die Interuptsignale IRQ 1 bis IRQ7 können verwendet werden
und haben jeweils einen eigenen 1 Kiloohm Pullup-Widerstand gegen +5V.
IRQ3, IRQ5 sowie IRQ6 kann auch vom Mainboard aktiviert werden. Ein
Prioritätssignal der Ebene 7 kann durch ein SYSFAIL Signal vom
Mainboard ausgelöst werden! IACK und IACKIN werden ebenfalls von
der Mainboardhardware gesteuert (der TT030 bzw. MegaSTE ist der Master
und daher der Interrupthandler), das Signal IACKOUT wird jedoch nicht
verwendet.
Für weitere Informationen kann man sich an folgende Adressen
wenden:
VITA - VME bus International Trade Association
VITA
10229 N. Scottsdale Road, Suite E
Scottsdale, AZ 85253
USA
Tel: (602) 951-8866
VITA
P.O. Box 192
5300 AD Zaltbommel
The Netherlands
Tel: +31-4180-14661
Der VMEbus (von den Firmen Motorola, Mostek, dem Verbund
Philips/Signetics/Valvo und Thomson-EFCIS) hat sich seit seiner
Vorstellung im Jahre 1981 auf der SYSTEMS in München schnell
eingelebt in die Rechnerarchitekturen. Der VMEbus ist eine
Weiterentwicklung des Versabus, den die Firma Motorola als 16/32 Bit
Bussystem für die MC68000 CPU seinerzeit entwickelte. Der VMEbus
(VME steht für Versa bzw. Versatile Module Europe) besteht
entweder aus Europaformat mit einem 96-poligen oder aus
doppeleuropaformatigen Steckkarten mit zwei 96-poligen Steckverbindern
(welches sämtliche Signale wie Daten- und Adressbus, sowie den
Steuersignalen und der Spannungsversorgung enthalten).
Folgende Leistungsmerkmale hat der VMEbus:
- Unterstützung von Mikroprozessorsystemem mit bis zu 32 Bit
Wortbreite
- Für den Einsatz in Multiprozessorsystemen vorgesehen
- Datendurchsatz mit bis zu 20 Millionen Bytes pro Sekunde
- Vollständig asynchrones multiplexfreies Busprotokoll
- Interruptverarbeitung in sieben Prioritätsebenen mit Daisy
Chain
- Zusätzliche Adressmodifierleitungen für die
Speicherverwaltung
- Zusätzliche Leitungen für Systemstatusmeldungen.
Die NOVA Grafikkarten belegen folgenden Adressraum und benutzen
keinen Interrupt vom VME Bus:
MegaSTE: 0xa00000-0xdfffff
TT030: 0xfe900000-0xfedfffff
Ein VME Bus Doppelsteckplatz im TT030 als Eigenbau
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Letzte Aktualisierung am 13. Dezember 1998