Das mitunter zeitaufwendigste beim Programmieren eines Graphikprogramms ist mitunter die Implementation der vielen, vielen verschiedenen Grafikformate, die sich leider gebildet haben. Unser Testkandidat lädt davon laut Beschreibung IFF, IMG, TGA, TIFF, TG1, PAC, PIC, NEO, Degas, beliebige Formate sowie das hauseigene FUN-Format. Leider nicht verfügbar sind die Formate GIF und JPEG, die heute aus dem Grafikbereich nicht mehr wegzudenken sind.
Unter "beliebige Formate" ist eine Routine zuverstehen, die Speicherbereiche in ein Bild einblendet. So könnten verschiedene Screenformate mit etwas Tüftelei geladen werden, da man hierzu mit den Startadressen der Bilddaten spielen muß. Außerdem sollten die Ausmaße des Bildes bekannt sein. Mit gepackten Bilddaten funktioniert dieses Verfahren nicht.
Erste Tests mit "Datei laden" verlaufen ernüchternd: gepackte TIFFs werden nicht geladen, PAC-Bilder verstümmelt, bei Neochrom stimmen die Farben nicht. Ein simples schwarzes Rechteck, als IMG gespeichert, erzeugt nur buntes Pixelrauschen. Die beigelegten Beispielbilder PARROT.TGA konnte ich nur unter MagiC-PC mit 65536 Farben laden, da unter 256 Farben stets die Meldung "konnte nicht runter konvertiert werden" erschien. Allerdings stimmten auch bei HiColor die Farben nicht.
Auf dem Falcon dagegen wurde z.B. das monochrome IMG bis auf etwas Pixelmüll in der untersten Zeile korrekt geladen. Uns beschlich eine Ahnung: wir schauten mit einem Systemmonitor in das Innere von Funny Paint - das Programm nimmt keine Wandlungen vom geräteunabhängigen ins geräteabhängige Format vor. Daher ist die Verwendbarkeit der Laderoutinen auf Grafikkarten und auf MagiCMac oder ST-Emulatoren auf dem PC nur in den seltensten Fällen gegeben, da dort der Aufbau des Videospeichers nicht dem des geräteabhängigen Formats gleicht.
Aber auch auf dem Falcon kann man nur eingeschränkt fremde Meisterwerke laden: "XIMG wird noch nicht unterstützt". Das oben erwähnte PARROT.TGA ist HiColor - verfügt der Rechner jedoch über weniger Farben, so wird nicht richtig gedithert oder umgerechnet, das Ergebnis in s/w ließ den Inhalt des Bildes nicht erahnen. Insgesamt wirken die Laderoutinen von Funny Paint sehr fehlerhaft und führen oft zu Speicherschutzverletzungen, die Funny Paint selbst oder andere, parallel laufende Programme, zum Absturz bringen.
Das Freeware-Programm "Graftool" zeigte den Inhalt all dieser Bilder problemlos an.
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Letzte Aktualisierung am 2. Dezember 1997