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SchonzeitVon Olaf Piesche Den Bildschirmschoner TwiLight gibt es ja nun schon eine ganze Weile. Um die Version 2 rankten sich einige Gerüchte, so waren sich viele noch nicht einmal deren Existenz bewußt. Delirium Arts hat dem ATOS-Team nun eine Vollversion von TwiLight 2.07 zum Test zur Verfügung gestellt. Außerdem hatten wir noch die Modulsammlung "Sendeschluß", mit der weitere 36 Module von Programmierer Stefan Hintz für TwiLight released wurden, zum Test. Diese Module sind nun zwar schon etwas betagt, laufen aber auch mit TwiLight 2 problemlos zusammen. Daß es bei Bildschirmschonern (paradoxerweise) um noch viel mehr als nur das Schonen des Bildschirms geht, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen. Und nicht zuletzt deshalb ist TwiLight in Atari-Kreisen eigentlich schon legendär. Installation: Probleme mit Magic PCDoch zuerst einmal zur Installation:
Bei der Installation wird neben den Modulen und dem TL-Accessory noch ein Programm für den Auto-Ordner installiert. Dieses stellt ein eigenständiges kleines Schonermodul dar, ohne das das Twilight-ACC jedoch nicht installiert werden kann. In der neuen Version 2 bietet Twilight eine überarbeitete Oberfläche, im modernisierten 3D-Look. Die Bedienung und Konfiguration von Twilight sowie der einzelnen Module geschieht in einem Fenster, das nach dem Aufrufen des TwiLight-ACCs geöffnet wird: Mit dem Popup am oberen Rand des Dialogs lassen sich verschiedene Möglichkeiten der Konfiguration auswählen:
Am unteren Rand der Modulauswahl befindet sich ein Popup, mit dem die Zeit eingestellt werden kann, nach der mit dem Schonen begonnen werden soll. Außerdem kann hier über ein Popup eine von acht abgespeicherten Konfigurationen ausgewählt werden. Diese beinhalten eigentlich die gesamte TL-Konfiguration, so daß für verschiedene Arbeitsumgebungen verschiedene Konfigurationen gespeichert werden können. In der Modulauswahl [woher hat sie wohl ihren Namen? ;-)] kann man die einzelnen Module, die überhaupt zum Schonen verwendet werden, auswählen. Doppelklick auf einen Eintrag in der Liste öffnet den Dialog zum Konfigurieren des Moduls. Dieser wird vom jeweiligen Modul zusammengestellt und sieht demnach bei jedem anders aus. Normalerweise lassen sich hier verschiedene Modulparameter einstellen (bei meinem Lieblingsmodul, der "Pinguin-Party" z.B. die Anzahl an Pinguinen, das Getränk und einiges mehr - aber dazu kommen wir später noch ...). Ein solcher Dialog sieht z.B. so aus: Unter "Grundeinstellungen" können Dinge wie die Mausempfindlichkeit zum Aufwachen und der Rechenzeitverbrauch der Module eingestellt werden. Dies ist vor allem für User eines Betriebssystems, das kein pre-emptives Multitasking unterstützt, angenehm, denn die während des Schonens laufenden Programme sollen ja auch etwas von der Rechenzeit abbekommen. "Überwachungen" konfiguriert das Überwachen des Systems, also ob bei Dialogboxen, Text- oder Grafikoperationen aufgewacht, diese unterdrückt oder einfach in den TwiLight-Schonbildschirm durchgelassen werden sollen. Mit der "Schnittstellen"-Konfiguration kann die Überwachung einzelner Schnittstellen wie Maus, Tastatur, Modem oder Joystick ein- oder ausgeschaltet werden. Die Modemüberwachung kann auch getrennt zwischen Ring Indicator (Klingeln) oder Carrier Detect (offene Leitung) unterscheiden. Mit "Wach-/Schlafecke" können eben diese eingestellt werden. Ihre Position in den Bildschirmecken sowie ihre Größe steht zur Wahl, außerdem kann noch ein Hotkey eingegeben werden, der das Schonen sofort aktiviert. "Diverses" bietet verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten für das Verhalten von TwiLight. Hier kann z.B. eingestellt werden, ob das TwiLight-Fenster beim Öffnen zentriert werden soll, ob und wann laufende Module beim Schonen gewechselt werden sollen und wie mehrere selektierte Module durchlaufen werden (der Reihe nach oder zufällig). Im Dialog "Sound beim Schonen" kann man bestimmen, ob überhaupt Sound abgespielt werden soll, und wenn ja, dann welcher. Zur Wahl steht der moduleigene Sound oder ein beliebiges MOD-File (dies allerdings nur wenn, der MOD-Player PAULA installiert ist). Der "Aufwachgong" ist ein einzelnes Sample, das beim Aufwachen abgespielt werden soll. Auch dessen Abspielfrequenz kann gewählt werden. Der Paßwortschutz sollte klar sein, unter "Internes Modul" kann das anfangs angesprochene interne Modul (im Auto-Ordner) konfiguriert werden. Dieses bietet nur rudimentäre Schonmöglichkeiten (Dunkelschalten oder Invertieren des Bildschirms), und ist eigentlich nur für den Fall gedacht, daß TwiLight keine Module finden kann oder zuwenig Speicher zum Starten eines solchen hat. Mit "Energie Sparen" kann die Grafikhardware des Computers ausgeschaltet werden. Dies führt dazu, daß ein angeschlossener Multiscan-Monitor in den Standby-Modus schaltet und damit natürlich auch weniger Strom verbraucht. Inwieweit Grafikkarten hier unterstützt werden, konnte ich mangels einer solchen nicht testen, auf dem Falcon030 funktioniert es aber einwandfrei. Nun aber genug über das Programm geredet, jetzt kommt das, was wirklich interessant ist: Eine Beschreibung meiner liebsten Module. Die Wahl fällt hier nicht ganz leicht, denn inklusive der "Sendeschluß"-Diskette stehen dem TwiLight-User über 70 verschiedene Schonmodule zur Verfügung, und gut sind eigentlich alle. Ich beschränke mich hier einfach auf die, die mir subjektiv am besten gefallen haben.
Und noch ein Modul möchte ich erwähnen, nämlich "Before TwiLight" von Björn Spruck, das es ermöglicht, Module des Freeware-Schoners "Before Dawn" in TwiLight laufen zu lassen. Eine interessante Sache, denn auch für Before Dawn gibt es einige sehr schöne Module, auf die ein eventueller Umsteiger also nicht zu verzichten braucht. Twilight-FazitTwiLight ist mit Sicherheit einer der besten Bildschirmschoner, die ich jemals gesehen habe. Die verschiedenen Module übertreffen meiner Meinung nach die von "After Dark", der Referenz aller Schoner, um Längen, der Rechenzeitverbrauch ist im Gegensatz zu diesem wirklich vertretbar. Im inaktiven Zustand werden weniger als 70 KByte verbraten, auch dies läßt TwiLight im Vergleich zu anderen Bildschirmschonern gut aussehen. Eine Schwankung der verfügbaren Rechenzeit ist im inaktiven Modus nicht zu verzeichnen - zumindest nicht so, daß ich sie hätte messen können. Die Modulsammlung ist schier unerschöpflich, und viele der mitgelieferten Module lassen beim Betrachter kein Auge trocken. Außerdem kann jeder mit ein wenig Programmiererfahrung seine eigenen TwiLight-Module basteln. Dieser Vorgang ist im Handbuch hervorragend dokumentiert. Die Konfigurationsmöglichkeiten sind umfangreich und lassen es zu, daß TwiLight wirklich für jedes System optimal konfiguriert werden kann. In einer Testphase von einer Woche verrichtete TwiLight seinen Dienst auf meinem Falcon unter SingleTOS und MagiC ohne jedes Murren. Leider ließ er sich unter MagiC-PC im Test erst überhaupt nicht installieren, hier sollte Delirium Arts auf jeden Fall noch einmal Hand anlegen. Trotzdem ein Programm, das sich jeder Freund von Bildschirmschonern einmal anschauen sollte - solange er nicht unter MagiC-PC arbeitet. TwiLight rulez! |
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ATOS Letzte Aktualisierung am 2. Oktober 1997 |