ATOS-Magazin April/Mai 1997 Das ATOS-Magazin 2/97

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GrafTool

Von Rainer Wiesenfeller

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Seit einiger Zeit erobert ein kostenloses Grafiktool die Desktops der Anwender: GrafTool. GrafTool "kostet" lediglich eine Postkarte oder eine e-mail an den Autor - dafür erhält man einen Registrierschlüssel und fortan besitzt man eine Vollversion.

GrafTool enthält einige Möglichkeiten, die man sonst nur von kommerziellen Programmen kennt. GrafTool ist zwar nicht so komplex wie das in ATOS 01/97 vorgestellte "Smurf", aber die Funktionen können sich wirklich sehen lassen.




Die Möglichkeiten

Das Handbuch bescheinigt GrafTool ein fehlerfreies Laufen in allen Auflösungen und auf allen Atari-Betriebssystemen. Bis zur Version vom 23.11.96 stimmte das zumindest nicht für MagiC PC, aber dank der hervorragenden Initiative des Autors gehören auch diese Probleme mittlerweile seit der Version vom 01.01.97 der Vergangenheit an.

GrafTool kann viele Formate laden. Insbesondere die wichtigsten Grafikformate auf dem Atari IMG, JPG und GIF beherrscht GrafTool problemlos und in akzeptabler Geschwindigkeit, aber auch Animationen wie zum Beispiel FLIs werden angezeigt, und zwar sehr schnell. Als besonderes Schmankerl kann GrafTool auch das Kodak Photo-CD-Format lesen; meines Wissens neben Smurf das einzige Atari-Programm, daß das beherrscht.

Während des Ladens zeigt GrafTool seine Aktionen wahlweise in einem Logbuch-Fenster und mit einem Prozeßbalken an.

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Nach dem Laden geht GrafTool auch professionell mit der eventuell verstellten Palette um: Steht der Mauszeiger auf dem geladenen Bild, wird dessen Palette eingestellt, sobald der Mauszeiger das Bild wieder verläßt, wird wieder auf die Originalpalette umgeschaltet. Für ein geladenes Bild stehen verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung (Filtern, beschneiden, konvertieren, Drucken über GDOS). So kann man zum Beispiel problemlos ein Bild auf eine niedrigere Farbpalette bringen, wobei einem verschiedene Methoden angeboten werden:

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Die Bedienung erklärt sich dabei von selbst, so daß man ein Handbuch nicht vermißt.

Bei der Speicherung bietet GrafTool sechs verschiedene Formate an: IMG, GIF, TIF, PNG und PCX. Hier tritt auch die einzige Einschränkung der unregistrierten Version in Erscheinung: Wenn ein Bild einmal in einem Format abgespeichert wurde, dann wird dieses Format beim nächsten Bild nicht mehr angeboten. Sie müssen GrafTool dazu neu starten.




Die Filtermöglichkeiten

GrafTool verwendet verschiedene Filtermatrizen, um globale Änderungen an den geladenen Bildern vorzunehmen. Mit Hilfe der Werte der Matrix wird für jeden Bildpunkt des Originals ein neuer Punkt für das Zielbild berechnet, wobei auch umliegende Punkte in die Rechnung einfließen.

Mit den beiliegenden Filtermatrizen können Sie z.B. geladene Bilder nachträglich mehr Schärfe verpassen oder weichzeichnen. Insgesamt liegen GrafTool zehn verschiedene Module bei.

Sie können aber auch freie Filter definieren, wenn Sie bei der Anwahl eines der beiliegenden Filters die rechte Shift-Taste festhalten. Dann öffnet sich ein Dialog, in dem Sie dann Ihre Einstellungen vornehmen können. Wenn Sie einen selbstdefinierten Filter behalten wollen, können Sie ihn abspeichern.

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Die Kataloge von GrafTool

Eines der mächtigsten Werkzeuge von GrafTool ist das Erstellen von sogenannten "Thumbnail-Katalogen". Bei solchen Katalogen wird ein Verzeichnis eingelesen und eine Übersicht erstellt. Wenn man später mal ein bestimmtes Bild sucht, kann man einfach einen solchen Katalog laden und anhand der kleinen Thumbnails aussuchen, welches Bild man letztendlich laden möchte.

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Erstellen eines Kataloges

An dieser Stelle möchte ich ein Wort zum Handbuch verlieren. Das Handbuch wird nicht vom Programmautor gepflegt, sondern liegt als eigenständiger Hypertext vor. Beides wird auch nicht gemeinsam veröffentlicht. Dieses Vorgehen hat mehrere Nachteile: Erstens bekommt man mit dem Programm zunächst mal keine Dokumentation und muß sich diese extra besorgen. Zweitens entspricht die letzte Version des Hypertextes nicht immer der aktuellen Programmversion, so daß ich mit dem Erstellen der Kataloge einige Schwierigkeiten hatte, bis ich herausfand, wie das funktioniert.

Damit Ihnen das nicht die Freude an dem ansonsten tollen Programm verleidet, hier eine Kurzanleitung:

1. Beenden Sie GrafTool (dann geht es am einfachsten). 2. Ziehen Sie einen Ordner mit den zu katalogisierenden Bildern bei gehaltener ALTERNATE-Taste auf das GrafTool-Icon. Mit der ALT-Taste verhindern Sie das Laden des ersten Bildes in dem Verzeichnis. Es öffnet sich das Listenfenster. In diesem werden alle Bilder aufgelistet, die sich in dem Verzeichnis befinden.


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3. Nun drücken Sie die Taste F5 und folgender Dialog öffnet sich:


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Legen Sie unter "Einzelgröße" fest, wie groß Ihre Thumbnails sein sollen. Bei "Aufteilung der Bilder" können Sie das Format des Katalogs festlegen. In unserem Beispiel werden 5x5 Bilder in einen Katalog aufgenommen, die Thumbnails haben dabei eine Größe von 128x96 Pixeln. Sind in Ihrem Verzeichnis mehr als 25 Bilder, wird automatisch ein zweiter Katalog angelegt. Unter Gesamtgröße errechnet dann GrafTool anhand Ihrer Einstellungen das Format des Kataloges.

4. Weiter geht's im Feld "Farben". Unter Kontrast können Sie festlegen, ob GrafTool bei den Thumbnails den Kontrast verstärken soll, um die Erkennbarkeit zu verbessern. Das Einschalten dieser Option ist empfehlenswert. Die Funktion "Include-Files" wird in der Anleitung leider nicht erwähnt, leider wurde mir nicht klar, wozu diese Funktion dienen soll.

5. Jetzt legen Sie noch fest, wo der Katalog abgespeichert werden soll - dies funktioniert als PCX und als GIF-File.

6. Zum Schluß kommt das Wichtigste: Der Pfad zu den Katalogbildern. Nachdem Sie alles eingestellt haben, klicken Sie auf "Start".
7. Der Katalog wird erstellt.


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Das erzeugte *.GTL-File können Sie mit GrafTool laden, Ihr neuer Katalog wird nun angezeigt.

Sie können nun auch zu jedem Bild einen Kommentar eingeben, um mit Hilfe dieses Kommentars und der CATGREP-Funktion später bestimmte Bilder schnell wieder zu finden.

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Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist ein Tool, daß GrafTool beiliegt. Mit GTL2HTM.TTP können diese Kataloge in das HTML-Format konvertiert werden. Damit können die Katalog-Dateien systemübergreifend genutzt werden.




Drucken über GDOS

GrafTool stellt natürlich eine Druckfunktion bereit: Dabei wird über ein installiertes GDOS (z.B. NVDI) ausgedruckt.

Im Druck-Dialog kann man Einstellungen vornehmen, um ein optimales Druckergebnis zu erzielen:

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Für Schwarzweiß-Ausdrucke ist hierbei sicher noch die Möglichkeit interessant, das jeweilige Druckraster und den Kontrast einzustellen. Über eine Preview-Möglichkeit kann man sich ein Bild über das voraussichtliche Ergebnis machen.

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Fazit

GrafTool ist in der vorliegenden Form ein mächtiges Werkzeug zur Bildbearbeitung auf dem Atari. Bleibt zu hoffen, daß die Entwicklung dieses Programmes noch lange weitergeht und daß hinsichtlich der Dokumentation ein besserer Weg eingeschlagen wird.

Autor:
Joergen von Bargen
Download:
HH MAUS Hansestadt Hamburg
Archiv:
gt961123.lzh
Länge:
212.184 Bytes
Typ:
Grafikviewer
Copyright:
RegisterWare
Hypertext:
graftool.hyp

Zum Schluß noch eine Aufzählung der unterstützten Formate:

Alle anderen werden als Hexdump dargestellt.

MausNet: Rainer Wiesenfeller


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