CAT 3 - Was lange währt ...
Das Maustausch-Programm CAT in der runderneuerten Version 3
Der Titel ist doppeldeutig: zum einen hat es - wie auch schon bei der V 2.0 - sehr lange (über zwei Jahre) gedauert, bis es wieder eine neue Version gab. Und außerdem hat sich die Arbeit an diesem Bericht etwas länger hingezogen als ursprünglich vorgesehen ;-)
Im September war es also endlich soweit: CAT 3.00 lag in der Maus K2 zum Download bereit. Das auf TOS-Rechnern weitaus beliebteste und meistbenutzte Maustausch-Frontend hatte diesmal einen größeren Sprung in der Versionsnummer gemacht (die vorhergehende Version besaß noch die Nummer 2.63), was auf umfangreiche Änderungen hindeutet. Und tatsächlich gibt es eine solche Fülle von Verbesserungen und neuen Features, daß ich hier nur auf die wichtigsten eingehen kann.
Wie bei einem Update mit so umfangreichen Änderungen nicht anders zu erwarten war, hatten sich natürlich auch etliche Bugs eingeschlichen. Hier hat der Autor Dirk Steins jedoch ganze Arbeit geleistet und bereits einen Monat später die Version 3.01 herausgegeben, in der fast alle diese Fehler bereinigt sind.
Der Schwerpunkt dieses Artikels soll auf den wichtigen Neuerungen von CAT 3 gegenüber der Version 2.63 liegen. Wer mehr über den allgemeinen Umgang mit diesem Programm erfahren will, sei auf die einschlägigen Artikel in der ST-Computer/ATARI inside verwiesen.
Bei mir läuft CAT übrigens auf einem Falcon mit MagiC.
Inhalt:
Einleitung
Die Installation
Bedienung und Oberfläche
Der MausTausch
Nachrichten lesen
Schreiben von Nachrichten
Katzenflöhe
Bezugsquelle:
Dirk Steins
Gleueler Straße 45
D-50931 Köln
EMail: Maus-Adresse von Dirk Steins
außerdem in fast allen MAUS-Mailboxen; die neueste Version liegt auf jeden Fall in der Maus K2
Für diejenigen, die dieses Programm noch nicht kennen sollten, hier zunächst ein kurzer Überblick, was CAT eigentlich ist: es handelt sich um ein sogenanntes Frontend für das MausNet, also ein Programm, mit dem man, ohne sich unnötig lange Zeit in einer MAUS-Mailbox aufhalten zu müssen und damit die Telekom zu bereichern, aller Ruhe und sehr komfortabel Nachrichten (Mails) lesen und eigene schreiben kann. Die Dauer der eigentlichen Datenübertragung kann dadurch auf das notwendigste reduziert werden, denn die MAUS-Software ist darauf ausgelegt, innerhalb kürzester Zeit die empfangenen Nachrichten und Kommandos des Anrufers (in einer Datei zusammengepackt) auszupacken, einzusortieren und auszuwerten und dann alle angeforderten Daten - wiederum als eine Datei - zurückzuschicken.
Zum Lesen und Kommentieren dieser Nachrichten sowie zum Schreiben eigener Mails stellt CAT eine Menge komfortabler Funktionen zur Verfügung, die das "Mausen" geradezu zum Vergnügen machen. Der erste Schritt dazu ist ...
Die Installation ist wieder so einfach wie bisher. Nach einem Doppelklick auf das selbstentpackende Archiv werden die Dateien ausgepackt. Das Programm selber (samt Resource-Files) liegt dann nochmal als gepackte Datei vor und muß nun mit dem Installations-Programm in den endgültigen Pfad kopiert werden. Dabei besteht die Möglichkeit, CAT als Update oder komplett neu zu installieren. Bei einer Neu-Installation erscheint dann der auch von CAT selber bekannte Konfigurationsdialog, in dem verschiedene Pfade eingestellt werden sollten. Ein Terminalprogramm und - wenn man gepackt tauschen will - der Packer müssen auf jeden Fall eingetragen sein, da die Installation sonst nicht abgeschlossen werden kann.
3D-Look
Nun kann das neue CAT also zum ersten Mal gestartet werden. Auf einem Farbmonitor fällt unter MagiC sofort auf, daß die Alerts und Dialoge nun im 3D-Look erscheinen; außerdem liegen sie jetzt in einem Fenster. CAT ist also endlich voll multitaskingfähig. Soweit die Dialoge nichtmodal sind, verhalten sie sich wie andere Fenster auch, d.h. alle Funktionen in CAT und parallel laufenden Programmen sind bei geöffnetem Dialog weiterhin erreichbar.
Bei der Durchsicht der Menüs scheint sich auf den ersten Blick nicht viel verändert zu haben. Der Befehl "Info laden..." im Datei-Menü heißt nun sinnfälliger "Konfiguration laden ...", außerdem sind nur vier neue Menü-Einträge hinzugekommen. Hier trügt aber der Schein - die zahlreichen neuen Features stecken mehr im Detail ...
Stabile Preise
Der Preis für CAT hat sich nicht geändert; es kostet weiterhin 50,- DM. Die Update-Gebühr von einer 2er-Version beträgt 20,- DM; Besitzer einer Version mit einer 1 vor dem Punkt kommen für 35,- DM in den Genuß der neuen Features. Die unregistrierte Version ist in einigen Bereichen eingeschränkt; es sind jedoch alle Funktionen vorhanden, um sofort mit dem MausTausch, dem Lesen und dem Schreiben von Nachrichten beginnen zu können. Die Registrierung ist besonders einfach geworden - dazu gibt es nun unter "Optionen" einen sehr komfortablen Dialog zur Bestellung des Schlüssels, der aus der eingeschränkten Shareware-Version das voll funktionsfähige registrierte Programm macht.
Der Speicherbedarf ist nicht allzusehr gestiegen, wenn auch mit der neuen Version der Betrieb auf einem 1-MB-Rechner vollends unmöglich geworden ist. CAT benötigt für den Start je nach Farbtiefe ca. 1 bis 1,2 MB RAM; für einen vernünftigen Betrieb sind als absolutes Minimum 1,5 MB erforderlich. Die Programmdatei ist gegenüber der Vorversion um etwa 140 KB angewachsen; auf der Festplatte belegt CAT mit allen Dateien ca 2 MB. Für die Datenbank sollte man aber noch einmal mindestens 3 MB (besser jedoch noch wesentlich mehr) freihalten, da diese mit der Zeit sehr schnell anwächst.
CAT ist ja seit V2.0 ein reines GEM-Programm und recht einfach zu bedienen. Allerdings waren bisher noch alle Dialoge und Alerts modal, d.h. sie blockierten den gesamten Rechner, solange sie offen waren. Unter TOS war das noch kein Problem; inzwischen sind jedoch Multitasking-Betriebssysteme so weit verbreitet, daß Programme mit modalen Dialogen da unter Umständen unangenehm auffallen. Seit der V3.0 hat nun auch CAT hier nachgezogen und stellt, wie schon erwähnt, sämtliche Dialoge und Alerts in Fenstern dar, die, soweit es sinnvoll erscheint, auch nicht mehr modal sind (also weiterhin den Zugriff auf die Menüleiste und andere Fenster von CAT erlauben).
Eine weitere wesentliche Verbesserung ist, daß Alerts nun nur noch für CAT selbst modal sind; d.h. sie blockieren unter Multitasking-Systemen zumindest nicht mehr andere Prozesse. Als eine gewisse Erleichterung bei der Bedienung in Alerts und Dialogen können außerdem die Buttons auch ohne Alt-Taste ausgelöst werden, es muß also nur noch der unterstrichene Buchstabe eingegeben werden. Dies ist z.B. bei dem am Gruppenende erscheinenden Alert "Ende der Gruppe erreicht" sehr praktisch. In einer Dialogbox klappt das natürlich nur, wenn sie kein Editfeld enthält.
Im Editor und in Dialogen mit Editfeld kann man mit Shift-Ctrl-S eine Box mit den über die Tastatur nicht so ohne weiteres erreichbaren Sonderzeichen aufrufen; bei Mausklick auf ein Zeichen erscheint dieses an der Cursorposition. Hier enthält auch die aktuelle V3.01 noch einen Fehler: Zeichen unter 26 (dezimal) lassen sich damit nur in Dialogen eingeben, nicht im Editor. Hier wären sie allerdings auch meist wenig sinnvoll.
Besitzer des ST-Guide können sich jetzt über eine direkte Unterstützung durch CAT freuen. Bei entsprechender Konfiguration wird nach einem Druck auf die Help-Taste nicht mehr die interne Hilfe, sondern die betreffende Seite des wesentlich umfangreicheren und komfortableren CAT-Hypertextes aufgerufen. Dies ist auch deswegen besonders nützlich, weil dieser Hypertext in Zukunft (zumindest theoretisch) noch erweitert bzw. aktualisiert werden könnte und die Änderungen dann sofort auch in CAT zur Verfügung stehen.
Soviel zur allgemeinen Bedienung - nun geht es in medias res, nämlich zum MausTausch.
Der Sinn eines Programms wie CAT liegt ja darin, die Mailbox (hier also die MAUS) nicht unnötig lange zu "besetzen", was den eigenen Geldbeutel und vor allem andere User freut, die ebenfalls die MAUS benutzen wollen. In CAT passiert also alles, was nicht unbedingt online gemacht werden muß: Lesen und Schreiben der Nachrichten, Auswählen der Gruppen usw. Die eigenen Mails werden dann von CAT in eine Datei (das Infile) zusammengepackt, optional noch von einem Packer komprimiert und in dieser Form (über ein Terminalprogramm) in die MAUS geschickt. Im Infile sind auch Kommandos enthalten, beispielsweise solche, die der MAUS mitteilen, aus welchen Gruppen (das sind die öffentlichen Diskussionsforen der MAUS; entsprechend der "Newsgroups" im Usenet) man Nachrichten lesen möchte. Die MAUS packt diese Datei aus, sortiert die Nachrichten ein, sucht die angeforderten Mails zusammen und packt sie wiederum in eine Datei. Dieses Outfile wird dann auf den eigenen Rechner übertragen. CAT sortiert die darin enthaltenen Nachrichten in seine Datenbank ein, wo sie nun abrufbereit sind, solange der Benutzer das möchte.
In CAT werden also die Vorbereitungen für den Tausch getroffen, und hierfür gibt es eine Menge Einstellungsmöglichkeiten. Im Infile werden ja nicht nur die eigenen Nachrichten verschickt, sondern auch eine Reihe anderer Informationen und Kommandos für die MAUS. Der Konfigurationsdialog dafür hat nun eine neue Option bekommen: "Eigene Persönliche zurückschicken". Damit kann man sich auch die selber geschriebenen PMs im Outfile zurückschicken lassen (bisher konnte CAT die eigenen PMs nur direkt aus dem Messages-Ordner korrekt in die Datenbank einfügen). Besonders für Benutzer von Infile-Filtern ist das sehr praktisch, weil sie erst so sehen können, was tatsächlich in die MAUS gegangen ist. Dafür war es nötig, daß CAT die eigenen PMs richtig erkennt und einfügt; dies klappt jetzt auch hervorragend (die V3.00 hatte hier noch einen Fehler).
In der Version 3.0 läßt sich aber nun noch eine ganze Menge mehr ins Infile schreiben, denn CAT unterstützt jetzt die meisten Kommandos aus der ITK (und ist dabei auch bereits auf die erst für kommende MAUS-Versionen geplanten Kommandos vorbereitet!). Hierzu gehören beispielsweise
All diese Aktionen waren bisher nur online in der MAUS oder über das Zusatz-Utility MausHelp von Manfred Ssykor möglich. In CAT gibt es hierfür nun einen eigenen Eintrag "MausTausch-Kommandos" imTausch-Menü, der einen Dialog mit einer Liste aller angebotenen Kommandos öffnet. Hat man eins ausgewählt, müssen ggf. noch zusätzliche Angaben gemacht werden (z.B. der Name der Gruppe bei der Abfrage der Leser einer Gruppe). Nach Bestätigung wird dann das Kommando in eine Datei geschrieben und beim nächsten Erstellen des Infiles dort mit eingetragen. Praktisch wäre hier noch, wenn sich bei den gruppenbezogenen Kommandos die Auswahl der Gruppen auf die vom Benutzer bestellten beschränken ließe.
Damit das Ganze richtig funktioniert und nur die passenden Kommandos angeboten werden (die ITK ist nämlich nicht für jeden Benutzer gleich), ist es nun nicht mehr möglich, ein Bestellintervall für die ITK festzulegen; dieses wird nun automatisch bei jedem Tausch bestellt. Das Gleiche gilt für die Infodateien ITG und ITI, deren Aktualität ebenfalls wichtig für den reibungslosen Ablauf vieler Funktionen in CAT ist und den Autor vor vielen "Fehlermeldungen" bewahrt, die z.B. auf eine zu alte technische Gruppenliste zurückzuführen sind. Sie brauchen aber nicht zu befürchten, daß Ihre Telefonkosten dadurch ansteigen; diese Dateien werden nämlich nur nach einer Änderung auch tatsächlich mitgeschickt, und das ist nicht sehr oft der Fall.
Nach dem Tausch geht es dann ans Einsortieren der neu erhaltenen Nachrichten in die Datenbank. Hier gab es die wohl am meisten ersehnte Neuigkeit: das Einfügen des Outfiles blockiert nicht mehr den ganzen Rechner. In CAT selber kann man zwar auch weiterhin in dieser Zeit prinzipbedingt nicht weiterarbeiten; unter SingleTOS bleibt also alles beim alten. Benutzer eines Multitasking- Betriebssystems jedoch können jetzt während des Outfile-Einfügens (was ja bei Benutzung vieler Filter sehr lange dauern kann) in eine andere Applikation wechseln und z.B. ein Spielchen machen. Dabei darf man sich nicht davon irritieren lassen, daß die Maus dabei die Form des bekannten "Rotors" beibehält - ein Klick z.B. auf einen AppLine-Button hat trotzdem die erwünschte Wirkung.
Ein wenig störend ist hier nur, daß der Alert mit dem "Progress- Balken" zu Beginn des eigentlichen Einfügens auch dann im Vordergrund erscheint, wenn CAT im Hintergrund liegt. Da er sich aber wieder wegklicken läßt, ist das nicht weiter tragisch.
Bei Usern, die unter MagiC tauschen, konnte es passieren, daß CAT nach dem Tausch und dem Beenden des Terminalprogramms das Outfile nicht einfügte, weil der Speicher des Terminalprogramms nicht schnell genug wieder freigegeben wurde. Deshalb kann man jetzt in einer Konfigurationsvariable einstellen, wie lange CAT dann bis zum Beginn des Einfügens warten soll.
Wenn dann alles fertig einsortiert wurde, wird's jedesmal spannend: was ist alles angekommen, wer hat mir geschrieben, was gibt es für Neuigkeiten?
Hier gibt es eine geradezu unübersehbare Flut von Neuerungen, so daß wieder nur die wichtigsten aufgezählt werden können: Die Nachrichten werden von CAT in einem eigenen Fenster dargestellt; entweder als übersichtliche "Stichwortliste" oder der Nachrichtentext selber. In der Stichwortliste können manuell oder über einen Suchdialog Mails selektiert und dann im eigentlichen Nachrichtenfenster - dem wohl wichtigsten Teil von CAT - zum Lesen dargestellt werden. Unter dem Fenstertitel befindet sich eine "Infozeile", die viele Informationen zur gerade angezeigten Nachricht (wie Absender, Betreff etc.) enthält und per Maus direkten Zugriff auf die meisten weiterführenden Aktionen (also z.B. kommentieren der Mail oder weiterblättern zur nächsten) anbietet.
Als erstes fallen hier die beiden neuen Icons auf. Die kleine Tabelle (das erste Icon von rechts) hat dieselbe Funktion wie die Esc-Taste (öffnet also die Stichwortliste). Ein Klick auf das Gesicht (links daneben) übergibt den Namen des Absenders der gerade angezeigten Nachricht an das angemeldete Hilfesystem, also z.B. ST-Guide. Dies ist besonders für die AIP (ATARI Info Pages) interessant, einem ST-Guide-Hypertext von Manfred Ssykor, der u.a. Angaben zu vielen Programmautoren enthält und auf den in diesem Artikel an einigen Stellen verwiesen wird. Dummerweise übergibt CAT jedoch die vollständige Mailadresse an ST-Guide; die Titel der betreffenden Seiten in den AIP bestehen aber nur aus dem Namen der betreffenden Person. Diese Funktion sollte also unbedingt noch so geändert werden, daß das Mauskürzel aus dem übergebenen String entfernt wird. Das Gesicht-Icon hat noch eine weitere Funktion: Ein Klick darauf bei gedrückter Shift-Taste überträgt den Namen des Absenders ins GEM-Klemmbrett.
Die Funktion des "i"-Icons hat sich etwas geändert: Nach einem Klick darauf (die Maustaste muß nicht mehr festgehalten werden) wird jetzt der Mail-Header im Textfenster eingeblendet (siehe Abb.). Das ist wesentlich praktischer als das bisherige PopUp, da man so auf diese Informationen bequem zugreifen und beispielsweise etwas daraus kopieren kann. Auch Name und Betreff haben eine neue Funktion bekommen: Benutzer des Laberfilters CatLick von Christoph Spengler können diese nun mit der Maus "greifen" und auf das Filterfenster von CatLick ziehen. Damit ist das Filtern von Nachrichten mit uninteressanten Themen noch einfacher geworden.
Das Lesen der Nachrichten und "Navigieren" in den Kommentarbäumen ist im neuen CAT komplett über den Ziffernblock möglich. Die "Windrose" ist jetzt vollständig darauf abgebildet (zur Ausgangsnachricht im Kommentarbaum gelangt man also auch mit der "5"); außerdem wird mit "1" die vorherige und mit "3" die folgende Mail angezeigt. Der Punkt (im Ziffernblock!) verhält sich nun wie die Space-Taste; diese kann man darüberhinaus jetzt so konfigurieren, daß damit eine Mail, die in der Länge nicht ins Fenster paßt, erst einmal weiter-"geblättert" wird. Als weitere Erleichterung beim Lesen kann der Benutzer einstellen, daß am Ende einer Gruppe ohne Nachfrage (aber optional mit akustischem Hinweis) in die nächste gesprungen wird.
Der Umbruch des Mailtextes wird jetzt optional an die Fensterbreite angepaßt. Damit ist es nicht mehr nötig, die Zeilenlänge in der MAUS an die eigene Bildschirmgröße anzupassen; für den Umbruch in CAT muß sie auf 0 gesetzt werden. Wer den IO-Converter benutzt, sollte auch hier den Zeilenumbruch abschalten, da der Umbruch von CAT sonst nicht richtig funktionieren kann. Es darf allerdings nicht verschwiegen werden, daß diese Funktion auch einen Nachteil hat. Sie benötigt nämlich, zumindest auf langsameren Rechnern und besonders bei Benutzung eines proportionalen Fonts, ziemlich viel Zeit, was auf Dauer etwas lästig werden kann. Deswegen gibt es eine Option, die den Umbruch beschleunigt; dafür wird dieser jedoch etwas ungenau. In der Praxis bedeutet das, daß bei Verwendung eines Proportional-Fonts rechts vom Text noch ziemlich viel Platz frei bleibt. Für Benutzer eines unproportionalen Zeichensatzes ist diese Einstellung jedoch sehr nützlich.
UU-Coding
Ein weiteres Problem kann im Zusammenhang mit Tabellen oder UU-Codes auftauchen, die dann bei zu kleiner Fensterbreite falsch umbrochen werden. Besonders bei den UU-Codes ist es darum wichtig, zumindest vor dem Decodieren das Fenster genügend breit zu machen. Übrigens ist die Entschlüsselung von UU-codierten Dateien jetzt direkt in CAT möglich! Dazu muß nur der Mailtext mit Ctrl-A als Block markiert und dann unter den Blockbearbeitungs-Funktionen "UUdecode" ausgewählt werden. Es öffnet sich ein Fileselector, in dem angegeben werden kann, wohin und unter welchem Namen die decodierte Datei geschrieben werden soll. CAT sucht dann selber den Anfang und das Ende des Codes. Auch das Bearbeiten von längeren, über mehrere Nachrichten verteilten Codes ist möglich; dazu brauchen nur in der Stichwortliste die betreffenden Mails selektiert und die Datei-Funktion "sichern als" (Ctrl-M) aufgerufen werden.
(!WEITER [Nachrichten lesen (Fortsetzung)])
Ein von vielen Benutzern geäußerter Wunsch wurde Wirklichkeit: das einfache Umschalten auf einen unproportionalen Font. Dies ist zum richtigen Lesen von Tabellen oder Textmarkierungen erforderlich und war bisher nur ziemlich umständlich über den Fontselektor möglich; nun reicht dafür das Betätigen der "E"-Taste. Damit wurde ja bisher die Darstellung der Texteffekte abgeschaltet; nun wird zusätzlich auf einen Monospace-Font umgestellt. Welcher Font dafür benutzt werden soll, wird ganz einfach festgelegt, indem man den Fontselector bei gedrückter Shift-Taste aufruft und dann den gewünschten Font auswählt. Schade ist nur, daß das nicht auch im Editor-Fenster geht; hier könnte man dieses praktische Feature ja eigentlich genauso gut brauchen. Die Texteffekte beschränken sich übrigens weiterhin auf die bekannten drei "Steuerzeichen" (/*_) für kursiv, fett und unterstrichen; die erweiterten Möglichkeiten der "text/enriched"-Formatbefehle werden noch nicht ausgewertet. Immerhin kann CAT nun jedoch solche Befehle aus Mails filtern und diese so besser lesbar machen.
Apropos: Ein externer (xFSL-)Fontselector wird leider auch in CAT 3 nicht unterstützt. Mit dem trägen Scrolling beim ersten Aufruf der CAT-Fontauswahl müssen wir uns weiterhin abfinden. Schade ...
Die Darstellung des Kommentarbaums (erscheint beim Betätigen der "T"-Taste) wurde weiter verbessert. So können auch ungelesene Nachrichten mit einer eigenen Farbe dargestellt werden. Weiterhin kann zur besseren Übersicht in sehr großen Bäumen ein "Zoom-Modus" eingeschaltet werden, in dem die einzelnen Nachrichten nur noch als kleine Kästchen zu sehen sind. Allerdings sind diese dann völlig leer; sinnvoller wäre es gewesen, wenigstens den Namen des Absenders als Kürzel einzublenden (also z.B. "Reiner Juhser @ XY" als "RU@XY"). Wem die normale Darstellung des Baumes (von links nach rechts) nicht gefällt, der kann sie auch "drehen", so daß die Verkettung von oben nach unten verläuft. Übrigens wurde der Fehler behoben, der dazu führte, daß sich in sehr großen Kommentarbäumen u.U. einige Nachrichten überlappten.
Suchen von Nachrichten
Eine wichtige und oft benutzte Funktion ist das Suchen in Nachrichten. Hier bietet CAT einen umfangreichen Dialog, in man so viel einstellen kann, daß ein Anfänger damit erstmal leicht überfordert ist. Die 2.xx-Version bot dabei ja bereits die Möglichkeit, bestimmte immer wieder benötigte Suchmuster auf einen von insgesamt 10 Knöpfen zu legen; diese lassen sich nun per Tastatur einstellen. Leider sind diese Knöpfe weiterhin nur mit "Konf.#" beschriftet, und es ist nur mit einem Resource-Editor möglich, sie mit aussagekräftigeren Bezeichnungen zu belegen.
Zusätzlich wurden die Shortcuts für die Such-Flags geändert, so daß man auch in diesem Dialog Cut & Paste benutzen kann (dies war zwar auch bisher in Verbindung mit der Alt-Taste möglich, was jedoch eigentlich ein Fehler von CAT war, da Ctrl-Alt-Befehle eigentlich für MiNT bzw. MagiC reserviert bleiben sollen). Somit ist der Suchdialog nun (fast) komplett über die Tastatur bedienbar.
Message-Suche
Die Message-Suche ist sowohl im Nachrichtenfenster als auch in der Stichwortliste möglich. Besonders im zweiten Fall kann der Suchvorgang (je nach Komplexität des Suchmusters) ziemlich lange dauern. Das war bisher immer ziemlich lästig, weil dann nichts anderes mehr ging, weder in CAT noch in einem anderen Programm. Umso erfreulicher, daß auch das Suchen unter einem Multitasking-Betriebssystem jetzt parallel abläuft, man also währenddessen z.B. weiterhin Mails lesen oder auch in eine andere Anwendung wechseln kann.
Wiedervorlage
Ein völlig neues Feature ist die Wiedervorlage. Wenn man im Mailfenster 'R' drückt, erscheint ein kleiner Dialog, in dem ein Datum eingegeben werden kann (wobei praktischerweise das Datum des vorhergehenden Aufrufs schon eingetragen ist). Dies geht auch "relativ"; z.B. ist die Eingabe von "+7" gleichbedeutend mit "in einer Woche".
An diesem Datum erinnert CAT dann beim Start bzw. nach einem Tausch an die betreffende Nachricht und bietet sie zur Anzeige an. Dies ist beispielsweise nützlich, wenn man eine PM erst nach einem bestimmten Zeitraum beantworten will; so kann man das nicht mehr vergessen. Eine neue Dialogbox zeigt außerdem alle zur Wiedervorlage vermerkten Nachrichten übersichtlich an.
Tja - es gibt noch so viele interessante Neuigkeiten, wie z.B. daß die Gruppen-Auswahl nach "neuen" (F1) bzw. "ungelesenen" (F2) Nachrichten auch tatsächlich nur noch die Gruppen mit neuen bzw. ungelesenen Mails anbietet. Oder daß CAT beim Exportieren als Outfile jetzt auch korrekt an ein bestehendes anhängt. Aber es wird einfach zu viel ...
In CAT kann man nun natürlich nicht nur Nachrichten lesen, sondern auch ...