22.01.2001 Die 2. Deutsche DTP-MeisterschaftBericht eines BesuchersVon Frank Esselbach
So Mitte September tauchte in der Newsgroup de.text.dtp ein Posting
auf, in dem eine Kölner Werbeagentur zur Teilnahme an der
Ich fand das sehr interessant - es klang
irgendwie nach Inhalt:
Vorbereitungen für die Reise
Ich klickte mich zu der genannten Webseite mit dem Anmeldeformular -
mal sehen, was es da so gab. Soweit ich das erkennen konnte, ging es
dabei um eine Art
In der Bis Anfang Oktober tat sich nichts, ich dachte schon, meine Mail wäre wegen des Wunsches, mit Calamus zu arbeiten, gleich im Papierkorb gelandet. Aber, welche Überraschung - etwa 10 Tage vor dem Termin kam eine Teilnahmebestätigung und wenige Tage später sogar ein Telefonanruf. Selbstverständlich könne ich teilnehmen, auch mit Calamus. Ich war begeistert.
Da stand als erstes das Problem mit dem Hotel. Zu der Zeit war in Köln
Messe, Ich stellte mir eine CD zusammen, mit MagicMac, Calamus 2000 und verschiedenen kleinen Hilfstools, und wähnte mich wohl gewappnet. Natürlich nahm ich auch mein Powerbook mit, denn die ICE-Fahrt von Berlin nach Köln dauert immerhin vier Stunden. Die AnreiseIch fuhr bereits am Vortag nach Leverkusen, um am nächsten Morgen halbwegs ausgeruht zu sein. Am Samstag machte ich mich dann ziemlich früh, so gegen 7 Uhr, in Leverkusen auf den Weg, ich sollte spätestens neun Uhr am Wettkampfort sein. Die Kölnermedienfabrik ist ein Gewerbepark mit Layout- und Internet-Firmen, einem Verlag und einer Druckerei am südlichen Stadtrand von Köln, die von der Stadt und vom Land als Multimedia-Standort gefördert wird. In Köln fand ich die Untergrund-Straßenbahn ziemlich putzig, als Berliner hat man von einer U-Bahn etwas andere Vorstellungen. Aber ok - das Ding brachte mich in kurzer Zeit zum Clodwigplatz. Dort stand ich erst mal ziemlich dumm rum - Stadtplan vergessen. Und nach dem Weg befragte Passanten hatten allesamt keine Ahnung. Zum Glück hatte ich als Technik-Freak mein Hitech-Spielzeug, ein GPS-Handy von Garmin dabei, und aus Langeweile hatte ich am Vortag im Zug auch die Koordinaten des Bischofweges eingegeben. Mit starrem Blick auf das Display folgte ich dem Richtungspfeil und freute mich an der abnehmenden Entfernungsangabe. 700 ... 500 ... 300 Meter - in der Nähe eines Stadions fand ich dann die kleine Seitenstraße - kein Wunder, dass die niemand kannte. Die Vorbereitungen zum WettkampfAm Veranstaltungsort angekommen, trug ich mich in die Anmeldeliste ein. Ich wurde offenbar schon erwartet, denn sobald einer der Mitarbeiter meinen Namen gelesen hatte, wurde ich begrüßt und zu meinem späteren Wettkampf-Rechner gebracht.
Für die Probleme
MagicMac startete, um sich sofort wieder mit einer Fehler-3-Meldung zu
verabschieden Buff - dieser Schock saß tief. Nach Sekunden der Lähmung
begann ich vorsichtig nach den Ursachen zu forschen. Virtueller
Speicher? Genug RAM? Kopierfehler? Nichts half und die Zeit
verrann. Ziemlich fertig, versuchte ich per Handy jemanden bei ASH und
bei Invers zu erreichen. Leider in beiden Fällen nur Anrufbeantworter,
die etwas von Die EröffnungUm zehn Uhr wurde zur offiziellen Eröffnung in ein extra aufgestelltes Festzelt gerufen.
Ich schlich ziemlich geknickt dahin.
Nach der offiziellen Begrüßung durch ein Vorstandsmitglied der Kölnermedienfabrik folgte die namentliche Nennung der Teilnehmer.
Zu jedem wurde kurz gesagt, woher er kommt und mit welchem Programm er
den Wettkampf bestreiten wolle. Als ich an der Reihe war, löste die
Nennung von Calamus ein ziemliches Raunen aus - so wie ich mit bekam
aber wohl eher deshalb, weil niemand jemals etwas davon gehört
hatte. Der Moderator, der vorher im Wettkampfraum meine
Schwierigkeiten mit der Software bemerkt hatte, fragte dann noch, ob
die Probleme behoben wären. Mit leicht zitteriger Stimme rief ich ihm
zu: Lösung des ProblemsIch muss ergänzend erklären, dass ausser der DTP-Meisterschaft gleichzeitig an diesem Tag eine Mac-Börse, sprich Mac-Flohmarkt, stattfinden sollte. Dazu hatten die Händler ihre Tische mit den Waren ringsum am Rand des Festzeltes aufgestellt. Einige Händler waren während der Eröffnung hinter ihren Tischen geblieben und hörten zu. Als nun die Rede auf mich und Calamus kam, rief plötzlich einer von ihnen, dass er das Problem kenne und mir helfen könnte. Obwohl der Moderator eigentlich noch mit mir und über mich sprach, vergaß ich alles ringsum und bahnte mir durch die Sitzreihen einen Weg zu dem Manne. Nur wenige Sekunden Palaver mit Uwe Bartels, so hieß der Händler, waren nötig und es war klar: unter MacOS 9 braucht MagicMac ein Kontrollfeld zur Speicherreservierung, sonst geht gar nichts. Ich, der zu Hause in aller Ruhe mit MacOS 8.6 arbeitet, hatte davon noch nie gehört und war voll in die Falle getappt. Er griff sein Powerbook, ging mit mir in den Wettkampfraum und stöpselte sich ins Netz. Wenige Minuten später startete ich endlich MagicMac und Calamus. Ich richtete mir die nötigen Verzeichnisse ein und war plötzlich ganz entspannt - mir fiel ein ganzes Gebirge vom Herzen. Der WettkampfInzwischen trafen die restlichen Teilnehmer aus dem Festzelt im Wettkampfraum ein - wie sich später noch zeigen sollte, in der Hauptsache die High Society der DTP-Szene aus Köln und Umgebung. Es waren zwei Räume für den Wettkampf hergerichtet worden, mit Tischen in u-förmiger Anordnung und jeweils ca. 20 G3- und G4-Macs mit 15-Zoll-Monitoren. Dann wurde die Aufgabe in einem Couvert ausgegeben: es sollte ein farbiges A3-Plakat in höchstens einer Stunde nachgesetzt werden, so präzise, aber auch so schnell wie möglich. Zusätzlich erhielten wir eine Aufgabenbeschreibung mit Farbangaben und ein Typometer.
Ich begann in aller Ruhe damit, die Vorlage auszumessen, legte mir ein
neues Dokument an und setzte Hilfslinien ... dann die Texte, bereits
erfasst, aber ohne Formatierung und mit Tippfehlern grob zu
plazieren. Zweimal stürzte Calamus ab, jedesmal beim Zoomen. Ich hatte
an einem Detail herumgefummelt, sah mir das Ganze in der Übersicht an
und wollte wieder heranzoomen - und dann: freeze! Das daraufhin durch
die gespannte Stille im Wettkampfraum scheppernde Obwohl ich sehr darauf bedacht war, möglichst oft zu sichern, habe ich einmal einen aufwändig formatierten Textblock mit Tabulatoren und unterschiedlichen Schriften/Schriftgrößen verloren. Das und die (vermutlich wegen der Netzanbindung) sehr lange dauernden Neustarts haben mich mindestens 15 Minuten gekostet, so dass ich nicht innerhalb der gegebenen Stunde fertig wurde. Ich schätze, das es aber mindestens die Hälfte der anderen Teilnehmer auch nicht in dieser Zeit geschafft hat. Mir fehlten am Schluss die zu platzierenden Bilder, wobei ich gar nicht glaube, dass dies mit Calamus überhaupt möglich gewesen wäre, handelte es sich doch dabei um EPSe mit Duplex-Pixelbildern, Pantone und Schwarz. Die Aufgabe kann übrigens jeder auf der Webseite des Veranstalters http://www.openfile.de/ ansehen und herunterladen. Dort sind auch die Sieger zu sehen und Interviews mit ihnen zu lesen. Und, was ganz wichtig ist: man kann sich für den nächsten Wettkampf 2001 anmelden!!! Am Ende fand eine Siegerehrung statt.
Ich habe zwar nicht gewonnen, aber ich fand es interessant und habe es sportlich genommen - Dabeisein ist alles! Nach dem WettkampfNach dem Wettkampf war ich in viele Gespräche und Interviews verwickelt - manchmal mehr als der Sieger - nur Veröffentlichungen darüber habe ich bis jetzt nicht gefunden. Alle waren von Calamus fasziniert, schauten teilweise äusserst ungläubig und ... gingen ihrer Wege.
Ich fand es ziemlich traurig, dass das Frank Esselbach |
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