|
Andererseits
hätten wir mit einem Jahreswechsel nach jeweils 365.0 Tagen bald das Problem,
daß sich die Jahreszeiten im Kalender pro Jahr um einen viertel Tag verspäten
würden. Eine Zeitdifferenz, die in kürzester Zeit die Jahreszeiten vom
Kalender abweichen ließe. Im Jahre 46 vor Christus wurde dieses Problem
mit Julius Cäsars Kalenderreform (Julianische Kalenderreform) halbwegs
beseitigt. Auf drei Jahre mit 365 Tagen ließ man ein Schaltjahr mit 366
Tagen folgen. Damit hatte ein mittleres Kalenderjahr (365*3+366)/4=365.25
Tage und war jetzt um 11 Minuten länger als ein tropisches Jahr. Die erreichte
Genauigkeit ist schon ganz gut, in nur 130 Jahren wächst die Zeitdifferenz
aber trotzdem auf einen ganzen Tag an. Im 16. Jahrhundert waren daraus
schließlich mehrere Tage geworden und weil sich das Osterdatum mehr und
mehr verfrüht hatte, schaltete sich die Kirche mit einer Kalenderreform
ein. Papst Gregor XIII ließ eine Kalenderreform durchführen, in der die
angesammelte Zeitdifferenz wieder korrigiert und ein verfeinertes Schaltsystem
eingeführt wurde, das bis heute gilt. Man ließ zur Korrektur der Zeitrechnung
einfach zehn Tage ausfallen und so folgte auf den 4. Oktober 1582 direkt
der 15. Oktober 1582. Die Schaltregel änderte sich folgendermaßen: Schalttage
gibt es in allen Jahren, deren Jahreszahl durch vier teilbar ist. Ausnahme:
Ist die Jahreszahl durch 100 teilbar, wird kein Schalttag eingefügt, es
sei denn die Jahreszahl ist durch 400 teilbar. Alles klar?
Millennium
2 - 8 / 16
|