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JML-SnapshotSeitdem ich unter MagiC Mac in 32000 Farben arbeite, hatte ich ein Problem mit Screenshots: Mir war kein Snapshot-Programm bekannt, das in dieser Farbtiefe arbeitet. Also habe ich bisher mit der Snapshot-Funktion des MacOS gearbeitet, was allerdings auch bedeutete, daß ich das Bild mit Mac-Programmen weiterverabeiten mußte: Benötigten Ausschnitt ausschneiden, konvertieren... Lieber wäre mir natürlich ein Atari-Programm gewesen - aber ich kannte halt keins. Bis ich vor kurzem das Shareware-Programm JML-Snapshot von John McLoud entdeckt habe. Zunächst einmal ist JML-Snapshot ein ganz normales Snapshot-Programm - ein Program also, mit dem man den Bildschirminhalt oder Teile davon als Grafik sichern kann - aber das muß ich doch wohl niemandem mehr erklären, oder? ;-) Das besondere ist aber, daß JML-Snapshot in beliebigen Farbtiefen funktioniert. Und da Hi-/TrueColor-Farbtiefen auch Atarianern nicht mehr fremd sind, bietet es sich an, das Programm einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Wie die meisten Vertreter seiner Gattung läßt sich auch JML-Snapshot als Accessory installieren - unter Multitasking-Betriebssystem kann man es allerdings genauso gut als "normales" Programm starten und im Hintergrund liegen lassen, bis man es braucht. Ich gehe aber im weiteren Verlauf dieses Artikel davon aus, daß JML-Snapshot als Accessory läuft. Optionen und EinstellungenWählt man bei gedrückter Shifttaste den JML-Snapshot-Eintrag im Menü, dann erscheint folgender Dialog: {Der JML-Snapshot-Einstellungsdialog}
Gehen wir die die einzelnen Optionen, die hier angeboten werden, mal durch. Zunächst bietet JML-Snapshot die Möglichkeit, in einem
einstellbaren Standardpfad zu sichern. Die Snapshots werden dann ohne
weitere Rückfrage mit automatischer Namensvergabe (z.B.
SNAP_01.IMG) gespeichert. Alternativ kann man auch den
Fileselector anfordern - so kann man Pfad und Name manuell bestimmen.
Hier wird das Format festgelegt: IFF, GEM-Image oder TIFF. Dazu
ist zu sagen, daß JML-Snapshot leider nicht sehr intelligent vorgeht:
IFF und IMG sind eigentlich nur für Farbtiefen bis 8 Bit (256 Farben)
gedacht. Für Hi- oder TrueColor-Snapshots sollte man folglich nur TIFF
verwenden, ansonsten sehen die Ergebnisse "etwas merkwürdig"
aus und können von anderen Programmen i.d.R. nicht vernünftig
weiterverarbeitet werden.
An dieser Stelle kann man die Vorgehensweise beim Snappen an seine eigenen Wünsche anpassen: Bei "Gummiband" kann der Anwender einen Bereich mit der Maus markieren (per Gummiband eben...), der gesnapt wird. Bei der Option "Alt-Help" wird bei Betätigung dieser Tasten der gesamte Bildschirm als Snapshot gesichert. Ist keine dieser beiden Option aktiv, wird der "Window-Snap" benutzt: Nach dem Aufruf von JML-Snapshot kann man ein Fenster anklicken, das dann gesnapt wird. Klickt man ins Fenster, wird nur der Fensterinhalt gesichert; ein Klick auf ein Randelement sichert hingegen das gesamte Fenster. Laut Anleitung gibt es Programme, die IMGs oder IFFs erwarten, deren Breite durch 16 teilbar ist. Mit der Option "Anpassen" wird der Snapshot auf eine entsprechende Größe gebracht. Mir persönlich ist kein solches Programm bekannt, aber wenn John McLoud das behauptet, wird es schon wahr sein. ;-) "Überschreiben": Hiermit kann man bestimmen, ob JML-Snapshot bestehende, gleichnamige Files überschreibt, oder nicht. Diese Funktion gilt nur, wenn keine Dateiauswahl aufgerufen wurde. Die Funktion "Verzögern" bewirkt, daß JML-Snapshot nicht sofort nach Aufruf beginnt zu snappen, sondern erst, wenn beide Shifttasten gedrückt werden. Sinn: Manche Betriebssysteme (z.B. MultiTOS) machen das oberste Fenster inaktiv, sobald JML-Snapshot angewählt wird. Mit dieser Funktion kann man das Snapshotprogramm aufrufen, das gewünschte Fenster toppen und erst dann per Druck auf beide Shifttasten den Snapvorgang einleiten.
JML-Snapshot im BetriebJML-Snapshot wurde unter etlichen Bedingungen getestet (s. Auflistung unten) - und so erstaunt es nicht, daß es eigentlich auf jeder Atari-kompatiblen Plattform laufen sollte. Bei mir läuft es unter MagiC Mac erstmal problemlos: Es verursacht keine Konflikte mit anderen Programmen, es schießt Hi- und TrueColor-Snapshots und die beiden Funktionen, die ich brauche (Gummiband und Window-Snap) laufen problomlos ab. Bei einigen anderen Funktionen gibt es allerdings massive Probleme, und zwar so offensichtlich, daß es den Testern kaum entgangen sein kann. Daß sie dennoch enthalten und nicht einmal in der Rubrik "Bekannte Probleme" aufgeführt sind, kann ich mir eigentlich nur damit erklären, daß sie nur unter ganz bestimmten Bedingungen auftreten, die bei mir gegeben sind. Im Einzelnen habe ich folgende Probleme mit JML-Snapshot:
Unterm Strich kann ich JML-Snapshot also so benutzen, wie ich es möchte und brauche. Die Fehler stören mich nicht im geringsten und sind mir auch nur aufgefallen, weil ich für diesen Test einmal alle Funktionen ausprobiert habe. Trotzdem gilt für alle, die sich für dieses Programm interssieren: Testet zunächst mal die Funktionen, die Ihr benutzen wollt, bevor Ihr Euch registrieren laßt. RechtlichesJML-Snapshot ist Shareware. Die unregistrierte, frei kopierbare Version ist in folgenden Punkten eingeschränkt:
Für DM 20,- kann man sich beim Autor registrieren lassen; dafür erhält man einen Schlüssel, der die Einschränkungen behebt. TestumgebungenWie versprochen, folgt hier noch die (aus der Anleitung entnommene) Auflistung der Umgebungen, unter denen JML-Snapshot getestet wurde:
FazitSicherlich liefert JML-Snapshot (mit Ausnahme der Verzögerung) keine Funktionen, die man nicht schon von anderen Programmen der gleichen Gattung kennt. Dafür bietet es aber eigentlich alle Funktionen, die man braucht. Vor allem aber ist es das einzige, mir bekannte Programm, daß auch in Hi-/TrueColor snappen kann - und darauf kam es mir schließlich an. Folglich habe ich mich registrieren lassen - und habe es bisher noch nicht eine Minute bereut, zwanzig Mark bezahlt zu haben. BezugsquellenMaus-Netz:
Internet:
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