von Dieter Kirchhoff.
Der Texteditor Luna von Richard Gordon Faika ist noch ziemlich neu auf
dem Markt und liegt mir in der Version 1.1c vom 01.04.99 vor. Luna
ist Faireware. Ich habe Luna mal kurz ausprobiert. Ich wollte wissen,
ob er mir besser gefällt als qed 4.52, um ASCII-Texte zu erstellen.
Dabei ist mir folgendes aufgefallen:
Zeilenumbruch.
Zum Erstellen von ASCII-Fließtexten ist dieser Texteditor offenbar wenig
geeignet, denn die Zeilen werden nicht automatisch umgebrochen, eine
entsprechende Einstellmöglichkeit fehlt: Man kann nirgends eine
Zeilenlänge einstellen. Der fehlende automatische Zeilenumbruch ist
besonders bei nachträglichen Textänderungen unkomfortabel, weil man alle folgenden harten Zeilenumbrüche dann manuell ändern muß.
Menüs.
Die Menüs innerhalb der Fenster sind für mich etwas gewöhnungsbedürftig,
aber sicherlich nicht unpraktisch. Man kann auch zusätzlich globale Menüs
am oberen Bildschirmrand aktivieren: Dann sind alle Menüs doppelt (!)
vorhanden.
Fenster.
Man kann nur ein Textfenster gleichzeitig öffnen. Wenn man ein
zweites Fenster mit einer weiteren Datei öffnen will, wird ohne vorherige
Warnung das erste Fenster ohne Speichern des Inhalts geschlossen. Da
nutzen mir die guten Drag & Drop-Eigenschaften nicht viel. Auch das
Fenster mit den Sonderzeichen kann man nicht dauernd geöffnet lassen:
Solange es geöffnet ist, kann man nicht weiterschreiben. Leicht werden
Nachbarzeichen fälschlicherweise aus der Zeichentabelle in den Text
übertragen.
Einzüge.
Wenn man am Anfang einer Zeile die Tab-Taste drückt, wird die erste
und auch die folgenden Zeilen eingerückt und man erhält so leicht
Einzüge für einen ganzen Absatz. Dies gilt, wenn man unter dem
Menüpunkt {Optionen - Einstellungen} [automatisches Einrücken auch
nach Umbruch im Text] aktiviert hat.
Mit der Rücksetztaste kann man dies in einer Folgezeile wieder aufheben,
das finde ich gut und praktisch.
Suchen & Ersetzen.
Die Suchen & Ersetzen-Funktion ist in einfacher Weise implementiert.
Drucken.
Man kann im Menü {Optionen - Drucker} einstellen, ob der Ausdruck direkt
oder über GDOS erfolgen soll. Unter MagiCMac ist damit auch der
Ausdruck auf Apple-Drucker möglich. Beim direkten Ausdruck kann man das ß
(Eszet) in ein ß (Beta) wandeln.
Script-Fähigkeit.
Luna ist scriptfähig. Man kann also manche Abläufe automatisieren.
Quelltexte für Programme.
Da ich keine Programmiererfahrung habe, kann ich die Eignung von Luna
1.1c als Quelltext-Editor nicht beurteilen. Die Eigenschaften
Spaltenblock, Gruppenblock und Objektblock sind aber sicherlich für
Programmierer praktisch.
Fazit.
Damit ist dieser Editor für die ASCII-Texterstellung noch nicht so gut zu
gebrauchen. Dafür ist doch QED 4.52 viel besser geeignet. Luna 1.1c
ist ein Programm in einer typischen Version 1.x, die noch
weiterentwicklungsfähig ist. Wir können gespannt sein, was der Autor
daraus noch macht. Weitere Informationen gibt es bei:
sMail:
Richard Gordon Faika, RGF Software Development
Richard Sorge Straße 24, D-10249 Berlin
eMail: RGFaika@atari-computer.de
http://www.atari-computer.de/RGFaika/index.htm
Na, dann frohes Texten...
very happy text-proccessing...
dk.
P.S.: Diesen Text habe ich problemlos unter MagiCMac 6.0.4, NVDI 5.01
und Jinnee 1.11 mit qed 4.52 erstellt.