Von Thomas Burow
Der "1999 Human Development Report" der Vereinten Nationen zeigt, daß es noch Jahrzehnte dauern wird, bis auch in unterentwickelten Ländern Internetzugänge in erheblichen Maße zur Verfügung stehen. Aus dem Report geht hervor, daß weltweit 88 Prozent der Internetnutzer in reichen und entwickelten Ländern leben. Oft ist gerade in abgelegenen Gebieten mit schlechter Infrastruktur ein Zugang zum Internet nicht möglich. Auch die Politik zieht dem Internet einen Strich durch die Rechnung. Besonders diktatorische Regierungen behindern die Möglichkeit, sich im Internet Informationen zu beschaffen.
Leider scheint es für das Problem, die technologische Ungleichheit auszugleichen, keine Lösung zu geben. Im Gespräch war hierbei auch eine Internetsteuer. Diese wird aber von denjenigen, die das WWW von staatlichen Regulierungen freihalten wollen, abgelehnt.
Wer suchet, der findet? Auch im Internet? Das ist wohl richtig, aber wie die Zeitschrift "Nature" in einer Untersuchung herausgefunden hat, erfassen Suchmaschinen nur einen Bruchteil des Internets.
Die fortschrittlichen Suchmaschinen erfassen laut der Untersuchung nicht mehr als 16 Prozent des Web, wobei die meisten Suchmaschinen nicht ein mal 10 Prozent schaffen. Am besten bewertet wurde die Suchmaschine "Northern Light", die 16 Prozent erreicht. Die wesentlich bekanntere Suchmaschine "Lycos" erfaßt lediglich 2,5 Prozent. Alle großen Suchmaschinen zusammen erfassen 42 Prozent des Internet. Die anderen Seiten können von Internetnutzern nur über das Wissen der konkreten Adresse gefunden werden.
Da die Menge der Daten, die für die Öffentlichkeit unzugänglich bleiben, die Menge der tatsächlich zugänglichen Informationen überschreitet, sind Analysten der Meinung, daß sich das für die Möglichkeiten des Informationszugangs nachteilig entwickeln kann.
Das Forschungsunternehmen "eMarketer" hat eine Untersuchung durchgeführt, die sich mit der Nutzung des Internet befaßt.
Die Untersuchung hat ergeben, daß die weltweite Anzahl von Internetnutzern in diesem Jahr um weitere 35,2 Millionen auf insgesamt 130,6 Millionen anwachsen wird. Bis zum Jahr 2003 wird sogar mit einer Zahl von 350 Millionen Internetnutzer gerechnet.
Im Vergleich zur Anzahl der Nutzer am Ende des Jahres 1998 ist das eine Steigerung um 267 Prozent. Auch der elektronische Handel im Internet wird davon profitieren. So soll hier der Umsatz von 190 Milliarden DM im Jahr 1998 auf bis zu 2,3 Billionen DM bis zum Jahr 2003 steigen. Der größte Anteil an diesem Umsatz entfällt hierbei auf die USA. Deutschland liegt auf Platz 2 mit einem Umsatz von 2,9 Milliarden DM für 1998 und einem für 1999 erwarteten Umsatz von 8,4 Milliarden DM.