Systemparameter
Wie schon weiter oben erwähnt, bietet MPC die Möglichkeit, das Windows-Klemmbrett mit einzubinden. Konkret sieht das dann so aus, daß bei ^C bzw. ^X die Daten in das GEM- und das Windows-Klemmbrett geschrieben werden. Außerdem überwacht MPC ständig die Windows-Zwischenablage und übernimmt jede Änderung darin sofort in das GEM-Clipboard. Für den Anwender ist das dann so, als ob es nur ein Klemmbrett für beide Systeme gäbe. Bei mir funktioniert das jedoch leider nur mit Texten (hierbei werden sogar Sonderzeichen umgewandelt!); Grafiken konnte ich entgegen der Behauptung im Hand"heft" nicht zwischen den beiden Systemen austauschen.
Erwähnen sollte ich noch die Refresh-Rate; diese bezeichnet die Frequenz, mit der der MPC-Bildschirm aktualisiert wird und hat nichts mit der Bildwiederholfrequenz des Monitors zu tun! Dabei werden mit höheren Werten Bewegungen (z.B. des Mauszeigers) auf dem Bildschirm flüssiger, MagiC wird jedoch insgesamt gebremst. Auf einem schnellen Pentium-Rechner kann man jedoch ohne weiteres einen Wert von 50 Bildern pro Sekunde eintragen. Bei Verwendung von NVDI-PC bzw. NVDI 5 ist die Refresh-Rate allerdings unerheblich, der Rechner wird nicht mehr ausgebremst.
Serielle Schnittstelle
Hier muß man angeben, auf welchen seriellen Anschluß die von MPC emulierte Modem1-Schnittstelle abgebildet werden soll. Außerdem kann man die Emulation der Seriellen insgesamt ein- bzw. ausschalten - was durchaus Sinn macht, da Windows nicht mehr darauf zugreifen kann, wenn sie in MPC aktiviert ist.
Priorität und Compiler
Unter Priorität kann man festlegen, wieviel Rechenleistung MPC beanspruchen darf, wobei fünf Stufen von "sehr niedrig" bis "sehr hoch" angeboten werden. Für MPC selber ist es allerdings ziemlich egal, was man hier einstellt - ich konnte keine wesentlichen Geschwindigkeitsunterschiede feststellen. Für Windows sieht die Sache dagegen ganz anders aus: Die Rechenleistung parallel zu MPC laufender Windows-Anwendungen und auch die Arbeitsgeschwindigkeit in Windows selber hängt in erheblichem Maße davon ab, mit welcher Priorität MPC gestartet wurde - bei "sehr hoch" ist unter Windows eigentlich kein vernünftiges Arbeiten mehr möglich (jedenfalls auf meinem Rechner).
Eine Neuheit in der Version 6.1 ist der sogenannte Compiler, der MagiC PC gegenüber der Vorversion deutlich schneller machen soll. Compiler bedeutet dabei, daß MPC jetzt nicht mehr jede einzelne Instruktion in "Intel-Code" übersetzt, sondern eine Art Cache anlegt, aus dem wiederholte Programmbefehle ausgelesen werden können, wodurch für diese das erneute Übersetzen entfällt. Laut ASH soll dadurch eine Beschleunigung um den Faktor 2-3 erreicht werden. Ich habe das nun nicht in großem Stil getestet; mein persönlicher Eindruck ist der, daß diese Beschleunigung bei vielen Programmen kaum zu bemerken ist, was aber ganz einfach daran liegt, daß sie ohnehin schon so schnell sind. Erst bei rechenintensiven Vorgängen wird der Unterschied deutlich, und hier zeigt sich, daß ASH tatsächlich nicht übertrieben hat. Das Laden einer 600 KB großen BMP-Grafik in GrafTool dauerte bei mir ohne Compiler sechs, mit Compiler dagegen nur drei Sekunden. Noch krasser fällt der Geschwindigkeitsgewinn bei Berechnungen aus: Für das Umrechnen besagter Grafik von TrueColor nach 16 Farben benötigte GrafTool ohne fünf und mit Compiler nur zwei Sekunden.
Leider ist es auch der Compiler, der einige Probleme macht - doch dazu im nächsten Kapitel mehr ...