Der Browser stellt wohl den wichtigsten Client dar, wenn es um Informationen oder einfach nur Spaß geht. Mit ihm eröffnet sich einem das World Wide Web, in dem grafisch aufgearbeitet viele Informationen warten.
Nach dem Start fällt sofort das eigene Fensterhandling auf: Zum Vergrößern bzw. Verkleinern verändert sich der Mauszeiger am Rand des Fensters in einen Pfeil, so daß man dann das Fenster am Rand packt und die Größe ändern kann. Das erinnert stark an Windows oder die X-Oberfläche von Unix. Leider beißt sich dieses Vorgehen mit dem neuen Fenstermanager von MagiC 6, so daß das Fenster nicht vergrößert, sondern verschoben wird. Zum Glück läßt es sich auf den normalen Sizer umschalten.
Der Grund für dieses Verfahren: Mehr Platz für den Fensterinhalt. Dabei hätte man es so einfach gehabt, wenn man einfach die Scroll-Leisten und den Sizer verkleinert darstellen würde, wie es unter Cab möglich ist.
Adamas benutzt eine eigene Farbpalette, um Bilder besser darstellen zu können. Der Browser bietet ebenfalls, im Gegensatz zu Cab, mehrere Möglichkeiten des Ditherns: Nearest Color, Fast Dither, Dither FS. Es zeigen sich somit vor allem bei weniger als 256 Farben deutlich bessere Bilder als unter Cab - besonders bei (leider zur Sitte gewordenen) Grafiken, die Text enthalten, den man unbedingt entziffern muß. Hier fehlt jedoch die optionale Unterstützung der NVDI-Routinen, die sehr schnell und einfach zu benutzen sind.
Manchmal kommt es zu Fehldarstellungen, wie auf dem Screenshot sichtbar. Der Hintergund der Seite ist ein Bild mit Wolken und Himmel, woher aber das Grün kommt, ist mir schleierhaft.
Leider wird noch nicht der volle (Unicode-) Zeichensatz unterstützt, so daß z.B. auf der Homepage des Autors Gedankenstriche als û erscheinen oder Anführungszeichen als andere kryptische Buchstaben.
Der Browser bietet ansonsten alles, was man so kennt: Einen Cache, der eine einstellbare Größe hat, eine Hotlist sowie eine History der zuletzt besuchten URLs. Die History läßt sich, wie beim Explorer, mit dem Pfeil rechts neben dem Eingabefeld für die URL aufrufen, eine praktische Lösung. Auch die Icons sind wie beim E-Mail- und FTP-Programm sehr schön geraten und werden animiert, wenn man mit der Maus drüberfährt.
Durch den Cache läßt sich auch surfen, allerdings nicht so komfortabel wie unter Cab, wo dafür ja ein Modul existiert. Man kann jedoch gezielt die Seiten aus dem Cache aufrufen. Bilder werden dort sowohl in geditherter Form als auch im Original gehalten, was zwar mehr Plattenplatz kostet, jedoch den Aufbau einer gecacheten Seite ungemein beschleunigt.
Die Hotlist (Favoriten) ist sehr schön gemacht. Hier lassen sich die Favoriten wie in einem normalen Dateisystem verwalten. Man kann Ordner und Unterordner anlegen, in die man URLs einsortieren sowie einen beliebigen Kommentartext eingeben kann. Neue URLs werden auch z.B. blitzschnell mittels "Favoriten/URL hinzufügen" (Alt A) als oberster Eintrag eingefügt.
Die Geschwindigkeit beim Laden der Dateien aus dem Internet ist gut, jedoch braucht das Laden und vor allem das Dithern der Bilder viel Zeit, auch der Aufbau des Textes dauert sehr lange, vor allem wird häuftig redrawed, obwohl es nicht nötig wäre. Wie bei Marathon schon bemängelt, ist das Scrolling ungemein langsam, weil bei jedem bißchen Scrollen der gesamte Fensterinhalt neu aufgebaut wird. Vor allem wird kein Echtzeit-Scrolling unterstützt, was aber angesichts der noch überarbeitungswürdigen Redraw-Routinen kein Wunder ist.
Die Einstellungen erfolgen wie gewohnt sehr übersichtlich mittels Registerkarten.
Leider ist es, wie in Cab, nicht möglich, mehrere Seiten gleichzeitig aufbauen zu lassen. Es sind jedoch mehrere Fenster möglich, wobei immer nur das oberste Verbindung zum Internet hat.
Die Interpretation von HTML ist ganz gut - unterstützt wird HTML 3.2 sowie die Frame-Erweiterung von Netscape. Jedoch werden einige Tags etwas unschön dargestellt. Bei Frames wird das TARGET _BLANK noch nicht unterstützt, weiterhin wird der Code im NOFRAMES-Teil interpretiert - auch wenn FRAMES aktiv sind. Das kann dazu führen, daß zwei Seiten übereinander dargestellt werden, falls im NOFRAME-Teil eine automatische Weiterleitung eingebaut ist. Das führt zwangsläufig zu einem seltsamen Verhalten. Beide Fehler sind dem Autor jedoch bekannt und mindestens das TARGET _BLANK wird in der nächsten Version funktionieren (Update kostenlos). Nicht schön war auch die Darstellung von Listen, bei denen der runde Punkt sehr klein geraten ist.
Es werden leider nur zwei Zeichensätze unterstützt, einer für Fließtext, einer für Monospaced-Text. Ebenfalls fehlt eine Einstellmöglichkeit der Default-Fontgröße und der kleine Zeichensatz (SMALL) wird zu klein dargestellt, so daß man den Text kaum noch entziffern kann.