Von Frank Ulatowksi
Hallo ATOS-Redaktion!
Ich war ziemlich gespannt auf den Test des STEmulators, nach der letzten ATOS bin ich aber nur noch verwundert. Zu fast allen Punkten des Kapitels "Praxistest" kann ich nämlich gegenteilige Angaben machen:
auf meinem PC arbeitet der STEmulator einwandfrei mit dem Atari-NVDI 4.11 in s/w zusammen.
ich bekomme damit inzwischen "moderne" Atari-Software recht gut ans Laufen: Script 5 z.B. ist bei mir regelmäßig im Einsatz.
Die Probleme unter NT sind eigentlich nicht verwunderlich, wenn das Produkt für Windows 95 vorgesehen ist (und nach Auskunft des Autors auf der Messe auch gar nicht unter NT funktioniert).
Die Tastatureingabe ist m.E. völlig normal.
Auch sonst funktionieren bei mir einige Dinge anders, als sie im Test beschrieben wurden:
Man landet nur im Konfigurationsdialog, wenn man den STEmulator direkt startet, bei einem Start eines Atariprogramms von der Windowsebene aus startet der STEmulator gleich das Atariprogramm durch, beispielsweise einen Desktop wie Thing. Lediglich beim ersten Start (oder später beim Start mit gedrückter Control-Taste) erscheint die Konfigurationsbox, in der man dann individuelle Einstellungen vornehmen kann.
Die Bildschirmmodi "GDI" sind im Vergleich zu den "VDI"-Modi deutlich schneller, ich denke, die Geschwindigkeitssteigerung läßt sich mit dem beim Einsatz von NVDI-PC unter MagiC-PC vergleichen.
Dem Fazit des ATOS-Tests kann ich auf keinen Fall zustimmen, denn bei mir läuft der STEmulator.
100%ig zufrieden bin ich aber auch nicht, denn der STEmulator hat m.E. noch eine Menge Macken:
Die Option, Ordner als Laufwerke anzumelden, führte bei mir dazu, daß meine Programme mit den Pfaden durcheinander kamen. Erst der Verzicht auf diese Option machte die Arbeit z.B. mit Script 5 möglich, bei der LZH-Shell dagegen läßt sich zwar der Fileselector aufrufen, aber dann weder der Ordner noch das Laufwerk wechseln.
Die Kompatibilität ist nicht so hoch, wie angekündigt: 1st Base und Budget z.B. laufen bei mir gar nicht, bei anderen Programmen gibt's eigenartiges Verhalten, z.B. werden Tastaturkürzel bei Everest auf's Textfenster und nicht in die Menüleiste geschickt. Das mögen unsauber programmierte Programme sein, mit dem Gemulator Classic, der ja auch TOS 2.06 verwendet, laufen die meisten von ihnen dagegen ohne Schwierigkeiten. Auch unter Atari-MagiC bereiteten diese Programme keine Probleme.
Der Support seitens des Falke-Verlags ist leider nicht so toll wie versprochen. Meine schriftlichen Anfragen wurden bisher nicht bzw. nur mit dem Hinweis auf die Benachrichtigung im Falle eines Updates beantwortet. Dieses ist aber wohl schon in einer der letzten ST-Computer/Atari inside angekündigt worden, ich habe bisher aber noch keine Nachricht bekommen. Und die Internetseite des Falke-Verlags, auf der man das Update auch bekommen soll, ist bis heute (13.1.98) unverändert auf dem Stand vom Sommer 1997.
Mein persönliches Fazit: Der STEmulator ist für seinen Preis ein interessantes Produkt das sich mit einigen Einschränkungen und viel Zeit für Experimente und Workarounds auch ganz gut einsetzen läßt. Wer aber auf einen "Plug & play"-Emulator und Support Wert legt, sollte sich besser nach etwas anderem umsehen.
Viele Grüße, Frank
Dies ist einer der vielen Anfragen zu dem Emulator-Test in der letzten Ausgabe. Mittlerweile haben wir mit dem Falke-Verlag Rücksprache gehalten und von dort wurde uns bestätigt, daß der STEmulator bei einigen Kunden zwar besser läuft als bei uns beschrieben, aber bei vielen auch die von uns beschriebenen Probleme verursacht.
Eine neue, fehlerbereinigte Version des Emulators ist uns seitens
des Falke-Verlages zugesandt worden.
Sollte die neue Version des STEmulator deutlich besser
funktionieren, werden wir den Test in einer der nächsten Ausgaben
wiederholen.
Gruß, Rainer
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Letzte Aktualisierung am 30. Januar 1998