Nach knapp 1 1/2 stündigem Einbau war es dann endlich soweit, ich durfte meinen Falcon wieder zusammenschrauben und zu Hause auf Herz und Nieren prüfen.
Der Nemesis im täglichen Leben
Gegenüber einem 266 MHz K6 Prozessor mögen 25 MHz genauso lächerlich klingen wie 16 MHz, doch als High-End Beschleuniger ist der Nemesis auch eigentlich nicht gedacht; alle Programme, die bisher viel zu langsam gelaufen sind, laufen immer noch zu langsam. Programme allerdings, bei denen sich der Falcon bisher ein wenig "behäbig" gegeben hat, profitieren ganz gewaltig von der 1 1/2-fachen Leistung des Falcon. Wer z.B. mit Script 5 oder Signum 4 Vektorzeichensätze verwendet hatte, der wird sich sehr über die beschleunigte Zeichenausgabe freuen, statt warten zu müssen, bis der Falcon eine Zeile nachholt. Besonders beeindruckend fand ich z.B. auch, daß Atari Works im Texteditor nicht nur beim Scrollen und Seitenaufbau zugelegt hat, sondern auch, wie schnell das Umformatieren größerer Blöcke vor dem Ausdrucken vonstatten geht. Konnte man dem Rollbalken bis dato gemütlich zuschauen, geht der jetzt mit einem erheblich gesteigerten Tempo durch den Text. Auch Grafikprogramme, wie z.B. Positive Image profitieren stark vom Nemesis. JPEG laden über den DSP-JPEG Decoder ist eine angenehme Sache, und das nachfolgende Dithern des Bildes ist kein Anlaß mehr für Wartepausen. Umrechnen in 16-Farb- oder Monochrom-Bild geht jetzt ruck-zuck statt ruckelig, besonders stark profitiert Black Scorpions' eigene APEX-Serie vom Nemesis, dazu später.
CAB wird erheblich schneller bei der Bildkonvertierung und dem Aufbau von Tabellen, WenSuite schließlich legt sogar noch mehr an Tempo zu; beide Programme profitieren insbesondere von den neuen Hi-Color-Auflösungen, dazu später mehr. Wer einen Falcon hat, wird auch des öfteren mal ein Spiel spielen. Crown of Creation 3D schaltet glatt noch einen Gang höher und produziert nun absolut ruckfreie 3D-Grafik und ein noch besseres Spielgefühl. Moon Games spielt sich nun auch mit zwei Spielern ruckfrei und Substation wird unspielbar schnell. Bad Mood schafft auch im Vollbild-Modus hohe Auflösung immer noch neun Frames pro Sekunde, was auf einem Standard-Falcon eher bei 4-5 liegt. Die Reservoir Gods Godboy Spiele laufen mit fast Original-Geschwindigkeit, selbst bei eingeschalteten Sound-Effekten und Musik. Running mag den Nemesis interessanterweise nicht, aber das könnte bei meinem Rechner mit dem DSP zu tun haben. Kurz und gut: Programme wie Everest und Degas Elite profitieren nicht sonderlich, doch andere Programme, bei denen der Falcon schon immer ein bißchen überfordert war, laufen jetzt wesentlich angenehmer, bequeme Textverarbeitung, DTP, Archivierung und Surfen sind mit dem Nemesis leicht möglich, sogar das klassische MultiTOS macht einen viel freundlicheren Eindruck.
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Letzte Aktualisierung am 2. Dezember 1997