Die Abkürzung ISDN steht für "Integrated Services Digital Network".
Um die Vorzüge von ISDN überhaupt nutzen zu können, muß der Telefonanschluß an einer digitalen Vermittlungsstelle angeschlossen sein. Ob dies der Fall ist, erfahren Sie durch einen Anruf bei der zuständigen Telekom-Geschäftsstelle (steht auch auf der Telefonrechnung) oder der Störungsstelle (ab 01. Januar 1998 sollten eigentlich alle Anschlüsse DIGITAL sein, sollte das nicht der Fall sein, kann man mittels einer Fremdanschaltung an eine andere OVST (Ortsvermittlungsstelle) angeschlossen werden, um ISDN nutzen zu können). Für einen ISDN-Anschluß werden weiterhin die vorhandenen Kupferkabel zwischen dem Anschluß und der Vermittlungsstelle genutzt. Für einen Basisanschluß ist das bereits vorhandene Adernpaar (Leitungen A und B) ausreichend. Der sogenannte NTBA (Netzteil und Basisanschluß) sorgt dafür, daß zwei "Gespräche" gleichzeitig auf ein Adernpaar passen. Lediglich der Weg zwischen NTBA und den Anschlußdosen (beispielsweise der Hagenuk Speed Dragon) muß 4-adrig sein.
Beim Umschalten auf ISDN stellt die Telekom dann den UK0-Anschluß (UK0-Bus zwischen der OVST und dem hauseigenen Anschluß) sowie einen NTBA zur Verfügung, der in die vorhandene TAE-Dose eingesteckt wird. An den NTBA kann nun entweder ein sogenannter S0-Bus angeschlossen werden oder eine ISDN-Anlage bzw. ISDN/Analog-Anlage. Der S0-Bus kann aus maximal 12 Steckdosen auf bis zu 200 m Länge bestehen, bei einer passiven Terminierung (wie es die meisten NTBAs machen) sind rund 150m Leiterlänge störungsfrei machbar. An einem S0-Bus können bis zu acht ISDN-Endgeräte gleichzeitig angeschlossen werden, wobei es aber nicht möglich ist, analoge Endgeräte anzuschließen. An eine ISDN- oder ISDN/Analog-Anlage können sowohl ISDN-Endgeräte als auch analoge Endgeräte angeschlossen werden.
Bei einem Stromausfall im 230-Volt-Netz liefert die Vermittlungsstelle ausreichend Strom für den Betrieb des NTBA und eines Endgerätes, damit man bei Stromausfall noch das zuständige E-Werk informieren kann. Dieses Endgerät muß allerdings notspeisungsfähig sein (Anleitung des betreffenden Gerätes durchlesen bzw. vorher im Fachhandel informieren) wobei zu beachten ist, daß ausschließlich nur ein einziges notspeisungsfähiges Endgerät an den NTBA angeschlossen werden darf.
Man unterscheidet zwischen zwei Arten von ISDN-Anschlüssen: dem Basisanschluß und dem Primär-Multiplex-Anschluß. Der Basisanschluss beinhaltet zwei B-Kanäle und einen D-Kanal (Kanal zur Übertragung von Steuerungsinformationen). Der Primär-Multiple x-Anschluß bietet 30 B-Kanäle und einen D-Kanal.
Der Primär-Multiplex-Anschluß ist in der Regel nur für Großkunden von Interesse. Im Prinzip ist er ein Basisanschluß mit weiteren Nutzkanälen.
ISDN ist ein voll digitalisiertes Netz, bei dem es möglich ist, über die sogenannte Nutzkanäle (B-Kanäle) Daten zu übertragen. Ein B-Kanal ist mit einer Telefonleitung vergleichbar, die man für Datenübertragung, Fax, Telefon nutzen kann. Über jeden B-Kanal können Datenmengen bis zu 64 KBit (ohne Kompression) übertragen werden. Bei den Datenmengen kann es sich um Daten eines Computers handeln, um Bildinformationen (Bildtelefon) oder Sprache (Telefonieren). Durch die Möglichkeit, mehrere B-Kanäle zu bündeln können so leistungsstarke Kommunikationsnetze realisiert werden. Bei der Bündelung nutzt ein Endgerät die Kapazität mehrerer B-Kanäle gleichzeitig, dadurch entstehen zwar höhere Kosten, aber die Übertragungszeit nimmt rapide ab.
Die reine Datenübertragung bei ISDN-Verbindungen läuft über als B-Kanäle bezeichnete Leitungen. Ein zusätzlicher D-Kanal dient zur Steuerung der Datenflüsse. Alle Vorgänge wie Wählen, Rufnummernübermittlung, etc. laufen über diesen D-Kanal, der ein bestimmtes Protokoll hat, das sich bei Euro-ISDN und dem äteren nationalen ISDN unterscheidet.
Grundsätzlich enthält der Basisanschluß immer die zwei B-Kanäle und einen D-Kanal.
Michael Ruge und
Volker Ricke (Beitrag über das ProLink)
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Letzte Aktualisierung am 2. Dezember 1997