Die knapp 500 Gramm schwere Databox Speed Dragon ist eine Telekommunikationsanlage mit drei analogen Anschlüssen (Westernbuchse RJ 45/11), einem LC-Display und einer integrierten aktiven ISDN (S0-Schnittstelle mit DSS1 Protokoll) Karte, die über eine ganz normale RS232-Schnittstelle mit dem Rechner kommuniziert, was wiederum bedeutet, daß keine spezielle Software benötigt wird.
Ein einfaches Terminalprogramm (zum Beispiel Connect) und eine serielle Schnittstelle mit einer Geschwindigkeit von maximal 115.200 Bit pro Sekunde reichen für den Betrieb der Speed Dragon aus, um Daten mittels der schnellen ISDN-Übertragung zu transferieren. Da die Speed Dragon noch dazu über ein vernünftig eingestelltes Setup verfügt (andere Hersteller können sich hier einen ganzen Laib Brot abschneiden), ist der Betrieb an TOS-kompatiblen Computern bereits nach dem Einstecken des Verbindungskabels möglich, da die Anlage werksmäßig auf eine Geschwindigkeit von 9600 Bit pro Sekunde eingestellt ist und man diese Geschwindigkeit mittels des AT&HX xyz Kommandos von einem Terminalprogramm aus jederzeit ändern kann, zum Beispiel auf 115200 Bps mit AT&HX115200 und einem abschließenden Druck auf die Returntaste.
Weiterhin kann man problemlos mittels eines einfachen Terminalprogrammes mit Unterstützung des XMODEM-Protokolls die Firmware der Anlage jederzeit gegen eine andere ersetzen, da die Speed Dragon über ein Flashrom verfügt (Eproms brennen gehört der Vergangenheit an).
Die Anleitung liegt zwar im Microsoft Word Format auf CD ROM bei, aber alle für die Inbetriebnahme erforderlichen Informationen liegen als gedrucktes Handbuch vor.
Das Netzteil wird einfach über den Stecker mit der entsprechenden Buchse der TK-Anlage und das ISDN Kabel mit einer der beiden Buchsen des NTBA der Telekom verbunden. Beide Geräte werden an die Netzspannung angeschlossen sowie der NTBA noch in die vorhandene TAE Dose eingesteckt. Nun kann man bereits wieder telefonieren und die ersten Datentransfers durchführen (Achtung: Die Speed Dragon ist bei der Auslieferung auf eine Geschwindigkeit von 9600 Bit pro Sekunde gestellt und muß erst von Hand auf eine gegebenenfalls höhere Geschwindigkeit umgestellt werden!).
Für die drei Ausgänge sind im Lieferumgang der Speed Dragon insgesamt drei Adapterkabel von Western auf TAE enthalten, wovon zwei Adapterkabel je einen TAE-Anschluß aufweisen und ein Adapterkabel auf eine 3-fache TAE Dose geht und hiermit den Anschluß eines Telefones, eines Anrufbeantworters und eines analogen Modems an einem Ausgang ermöglicht (wenn man sich zwei Adapterkabel selber anfertigt, hat man insgesamt 9 analoge TAE-Steckvorrichtungen zur Verfügung, wenn man handelsübliche TAE Anschlußdosen verwendet). Anzumerken ist noch, daß im Lieferumfang noch ein Gerätehalter vorhanden ist, um die Speed Dragon als Tischgerät zu verwenden (meine ist mittels zweier Schrauben in den dafür vorgesehenen Aufhängungen an der Wand neben dem NTBA aufgehängt).
Die Konfiguration kann entweder mittels eines MFV-fähigen Telefons vorgenommen werden (das Wahlverfahren wird von der Anlage automatisch erkannt, einige Bedienungen erfordern allerdings die Betätigung der MFV-Tasten "Stern" und "Raute" beim Wahlverfahren MFV, also vorher nachschauen, ob das vorhandene Telefon das auch kann. Weiterhin muß das Telefon für die Durchführung von Programmierungen und Rückfrage-Funktionen mit einer Signaltaste ausgestattet sein, die die "Flash"-Funktion (Flashzeit von ca. 88 ms) bietet.) oder mittels der beiliegenden Windows95-Software. Da der Speed Dragon ja die vorhandenen Telefonummern (MSNs - Multiple Subscriber Numbers, die "Telefonnummern" Ihres ISDN-Anschlusses) mitgeteilt werden müssen, um die Rufnummern den 4 Anschlüssen zuzuordnen (3 analoge und die RS232), kommt man um die Konfiguriererei nicht ganz herum. Werden keine MSNs vergeben, wird der Sammelruf aktivert und jeder Anruf wird auf allen Anschlüssen gemeldet, also auch dem PC signalisiert.
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Letzte Aktualisierung am 2. Dezember 1997