Aufgrund des Artikel zum alternativen Fileselektors schrieb uns Christian Krüger, der Programmautor, einige kleine Anmerkungen. Der unten folgende Text ist ein lesbar gemachter E-Mail-Wechsel zwischen Christian und mir. Da die dort von Christian angemerkten Dinge sicherlich auch für alle anderen Anwender interessant sind, veröffentlichen wir ihn hier auf Christians Wunsch hin.
Christian Krüger (CK)
Nachdem ich mir mal die ATOS angeschaut habe, möchte ich gerne einige Sachen klarstellen, von denen ich glaube, daß sie nicht ganz korrekt wiedergegeben sind.
Außerdem will ich auch ein paar Fragen, die in dem Artikel gestellt werden, beantworten. Im übrigen möche ich nochmal darauf hinweisen, daß ich Anfragen von Freedom-Benutzer unter der e-mail-Adresse:
email an: Christian Krüger
immer gerne beantworte. Probleme, die ich nicht kenne, kann ich ja nicht erahnen.
Einige Anmerkungen zum Space-Artikel aus der ATOS 6/96:
SharedCPXe, die im Artikel erwähnt werden, waren ein angedachtes Feature von SPACE, das leider nie umgesetzt wurde. Ein richtiges SharedCPX hat es nie gegeben.
Bezogen auf folgenden Absatz:
"Gedacht war dabei zum Beispiel an CPX, daß XIMG/GIF/Dither-Routinen u.a. für Winview/Clipview/XClipboard und teilweise auch Freedom oder den ST-Guide - sofern er jemals als CPX umgeschrieben wird - bereitstellt."
Da ich fand, daß diese Funktionalitäten nicht nur CPXs zugute kommen sollten, sondern auch 'normalen' Programmen, habe ich mich damals entschlossen, 'Liberty' zu programmieren (was auch etwas darüber aussagt, wer obige Routinen geschrieben hat...).
Der Bildschirmschoner Sleepy, der im Artikel erwähnt wird, ist noch zu problembeladen, als das man ihn jetzt veröffentlichen könnte (auch hier stammen einige Routinen aus meiner Feder).
Zum EPX-Spiel "Find a match":
Häßlich, dieses Rot im Screen-Shot - oder? Nicht nur ein Fehler dieses EPX. Vielen Dank aber dafür, daß der Leser sehen kann, wieviel Arbeit ich mir damals bei der Gestaltung der Steine gemacht habe. BTW: das komplette GUI-Design von Space (Icons etc.) stammt auch von mir. So gesehen, steckt die gestalterische Erfahrung von Space in F2 drin. :-)
Zum Preis und zur Funktionalität von Freedom2:
Im Vergleich zu Space fehlt außer einigen EPX eigentlich
Freedom2 nichts. Der Funktionsumfang ist in allen im Artikel
erwähnten Punkten nicht eingeschränkt.
Diese EPX wurde F2 nicht beigelegt, weil sie noch beta sind. Ich
könnte alle EPXs von Space morgen noch veröffentlichen und
sie würden unter F2 laufen, die Frage ist nur wie ...
Den Ansturm von Entrüstung über z.B. die Stabilität der Module müßte ich dann aber ebenso 'einstecken' wie das Beantworten von vielen Fehlerreports ... deshalb sind die Module nicht 'draußen'. Eine Sache ist es, Screenshots wiederzugeben (obwohl man einigen sogar die sich auf die Grafik auswirkenden Fehler anmerkt), eine andere, funktionierende Module bereitzustellen ... und da ich momentan noch mehr als genug mit F2 zu tun habe und das wichtiger finde (Stichwort Stabilität), 'stehen' die Module nun einmal 'hinten an'.
Zum Freedom2-Artikel ATOS 5/97:
"ein vernünftiges Testen des Programmes über einen längeren Zeitraum fast nicht zumutbar war. Dies hat sicherlich auch viele Anwender davon abgehalten, sich diesen Fileselektor einmal anzusehen. Das haben die Autoren nun wohl auch eingesehen und die vorliegende Version wurde als uneingeschränkte Shareware veröffentlicht."
daß das nicht der Grund fuer die uneingeschränkte Veröffentlichung ist, kann jeder der LIESMICH-Datei von F2 entnehmen. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß sich jeder auch ein Bild von F2 anhand der Demoversion machen konnte, der es wollte.
"Verbesserungswürdig ist auch das Verhalten von Freedom2 bei der Konfiguration über das Modul. Jedesmal, wenn man die neuen Einstellungen bestätigt oder nur setzt, veranlaßt Freedom2 eine Reihe von Redraws über den Bildschirm. Auch die Größe des Fileselektors wurde beim Aufruf oftmals anders dargestellt als konfiguriert."
Evt. ein Konfigurationsproblem? - Die Größe des Selektors läßt sich getrennt für lange Dateinamen, 8+3 Dateinamen und den CPX-Modus einstellen. Die mehrfachen Redraws sind Resultat einer Vereinfachung der F2-Programmierung. Der Aufwand, dieses zu optimieren, wäre unverhältnismäßig groß. Da sicherlich F2 nicht 'alle Nase lang' umkonfiguriert wird, halte ich das für vertretbar.
"Fraglich ist für mich auch, warum man die Bubble-Hilfe zu Freedom2 über ein eigenes EPX realisiert und nicht den mittlerweile zum Standard gewordenen Weg über Thomas Muchs Bubble-Help nimmt."
Weil das Trouble-Bubble-Protokoll zu erst da war und vor dem von Thomas Much existiert hat, frage ich mich, warum er es nicht unterstützt hat?!
(Anm. der ATOS: Thomas Much hatte seinerzeit mehrfach nach der Dokumentation von Trouble-Bubble bei Christian nachgefragt, sie aber nie erhalten. Deswegen entstand BubbleGEM. Die Doku zu Trouble-Bubble erhielt er erst nach der Veröffentlichung von BubbleGEM. Darüber hinaus ist BubbleGEM Freeware.)
CK: Im Übrigen ist das Prinzip von Trouble-Bubble wohl auch etwas leistungsfähiger: verlangt es nicht zusätzlich nach der Betätigung der rechten Maustaste, die somit für andere Aufgaben frei bleibt! - Ohne die rechte Maustaste wäre F2 in Teilbereichen wohl viel zu umständlich zu bedienen!
ATOS: Das ist Ansichtssache. Mich nerven diese unaufgeforderten Bubbles, (schon in W95, das ich zum Glück nicht oft benutzen muß), da finde ich die Lösung, daß sie nur erscheinen, wenn ich das will, viel besser.
CK: Tja, eben Ansichtssache. Unter einem Mac ist das mit der rechten Maustaste auch nicht so schön ... und die Zeit bis zum Erscheinen einer Sprechblase kannst du ja in Trouble-Bubble konfigurieren ... (oder eben (im Gegensatz zu W95) ganz abschalten). Außerdem hat Trouble-Bubble den Vorteil, daß es elementlose Fenster als Hilfe-Display benutzt. Mit anderen Worten: Das Multitasking wird dadurch nicht beeinträchtigt!
"Außerdem hätte ich mir einen Hypertext gewünscht, der als Online-Hilfe aufgerufen werden kann."
Auch mit UDO (+HCP!) kostet das zusätzliche Zeit, die sich IMHO für einen unvollständigen Text nicht lohnt.
ATOS: Es gab aber doch einen kompletten Hypertext, schon zu Freedom1, der leider nie veröffentlicht wurde. Warum ist denn der nicht gepflegt worden?
CK: Weil auf unserer Seite das Problem der Wartung bestand. Es ist schwer und macht mehr Aufwand einen ASCII-Text und einen Hypertext zu warten.
Außerdem hätte das Gezeter gegeben, warum ein veralteter Hypertext zu einem aktuellen ASCII-text gedownloaded werden muß, wenn es durch die Aktualität keinen Sinn macht den Hypertext zu lesen ...
ATOS: Man braucht aber nur den Hypertext zu warten, weil man aus einem STG-File (z.B. mittels Zeig's mir) problemlos einen ASCII-Text machen kann.
CK: Aber nicht HTML! Und das ist mir persönlich am wichtigsten. Auch weiß ich nicht, ob das Zeig's mir-Modul Aufzählungen und Einrückungen so schön wie UDO setzt ...
"Trotzdem hätte ich mir einen Hinweis darüber gewünscht, wie man die Icon-Dateien selber erweitern kann."
und den kannst Du sogar finden:
Und mit den beigefügten Quellen im GEM-Metafile Format? Und dem in der LIBERTY-Anleitung beschriebenen Konvertierer GM2CKVDI.TTP?
ATOS: Ok, unser Fehler. Mein Fehler. Ich habe nach der Beschreibung des Formates nur in der Freedom-Anleitung geschaut (ein Verweis hätte hier aber nicht geschadet, übrigens war ich nicht der einzige, wie mit einige F2-Benutzer auf der Messe bestätigten).
Ansonsten bedanken wir uns für die Aufklärung in Sachen Freedom2 aus erster Hand und warten gespannt ab, was da noch auf uns zukommt.
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Letzte Aktualisierung am 2. Dezember 1997