ATOS-Magazin April/Mai 1997 Das ATOS-Magazin 2/97

Inhaltsverzeichnis Alterra

ATOS Tips und Tricks

 Bild


ATOS Tips und Tricks

  Thing mupfelt ...
    Zwei Welten werden vereint

Thing mupfelt ...

Von Harald Placke


 Bild




Als Anwender von Thing, einem alternativen Desktop für Computer mit TOS-kompatiblem Betriebssystem, hat es mich immer gewurmt, daß ich für jede kleinere Aufgabe, die ich dem Computer mal übertragen wollte, immer erst den Compiler anwerfen mußte. Diese kleineren Aufgaben waren so Sachen, wie z. B. zeitabhängig gewisse Dateien zu kopieren und sowas jedesmal "zu Fuß" zu machen, war mir auf die Dauer zu lästig und dafür extra ein Programm zu schreiben, hatte ich auch keine Lust.

Also habe ich mir gesagt, daß muß auch anders gehen.

Für so einen Zweck ist am besten ein Commandlineinterpreter (CLI) geeignet. Dem kann man seine Befehle direkt eintippen oder eine Datei übergeben, in der die Befehle stehen. Das ist relativ einfach und vor allen Dingen ist es sehr schnell gemacht, mit einem Texteditor eine solche Datei zu erstellen.

Durch Bekannte wußte ich, daß es Desktops gibt, bei denen ein CLI zum Lieferumfang gehört und daß es auch etliche eigenständige gibt.

Daraufhin habe ich mir dann mal ein paar verschiedene CLIs und Desktops angeschaut.

Nach einigen Tests und dem probeweisen Arbeiten mit diversen CLIs habe ich mich dann für die Mupfel entschieden. Sie befindet sich im Lieferumfang des Desktops Gemini und ist dort ebenfalls fest eingebaut. Es gibt sie aber auch als Standalone-Version, die auch weiterhin von Julian Reschke gepflegt wird.

Durch meine bereits mehrjährige Benutzung des Desktops Thing hatte ich mich schon so sehr an diesen gewöhnt, daß ich ihn nicht gegen Gemini wechseln wollte. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier (grins). Tja und da ergab sich ein Problem: was muß ich nun wie konfigurieren, damit ich Thing und die Standalone-Mupfel nutzen kann.

Also fleißig die Dokumentation zur Mupfel gewälzt und herausgesucht, was die Mupfel so alles braucht, um sich auch mit meiner Konfiguration wohl zu fühlen.

Dabei ergab sich, daß die Mupfel mindestens die Environmentvariablen PATH, SHELL und GEMINIHOME haben will.

Da ich das TOS-kompatible Betriebssystem MagiC benutze, war das kein Problem, hier gibt es ja die Konfigurationsdatei MAGX.INF, in die ich die Variablen ja eintragen konnte.

Wenn man allerdings noch das originale TOS von Atari benutzt, dann benötigt man noch ein Programm im Autoordner, das beim Rechnerstart die Variablen entsprechend initialisiert, z. B. SENF von Thomas Binder.

Also frisch ans Werk, den Texteditor gestartet und die MAGX.INF geladen. Dort habe ich dann folgende Zeilen ergänzt oder neu eingetragen:

        #_ENV PATH=C:\MUPFEL\BIN\;C:\;D:\;E:\;F:\;
        #_ENV SHELL=C:\MUPFEL\MUPFEL.TTP
        #_ENV GEMINIHOME=C:\MUPFEL\

anschließend die Datei gespeichert und danach in Thing noch das Menü 'Extra/Applikationen' gewählt. Dort dann 'Neu' die Mupfel ausgewählt und ihr die Dateiendung '*.MUP' zum Öffnen zugeordnet. Damit wird die Mupfel automatisch nachgestartet, wenn man mal einen Mupfelbatch anklickt. Man kann sich so also einmal Anklicken sparen. Zuletzt werden die Einstellungen abgespeichert und zum Desktop zurückgekehrt.

So, konfiguriert war nun alles, aber die neuen Daten mußten noch in das Environment eingetragen werden, also allen Mut zusammen genommen und den Rechner neu gebootet. Lief alles ganz prima.

Gleich mal die Mupfel gestartet und ein paar Befehle eingegeben ... und siehe da, es läuft. Durch diesen Erfolg mutig geworden, habe ich dann einen Mupfelbatch direkt angeklickt ... die Mupfel wird nachgestartet und der Batch ausgeführt ... prima.

Nun kam die Probe aufs Exempel. Da man in der Maustauschsoftware Cat nur externe Blockfilter aufrufen kann, wenn ein CLI aktiv ist, sah ich in das entsprechende Menü und siehe da, auch Cat war mit meinem Experiment einverstanden.

Diese Konfiguration läuft nun schon seit einem Vierteljahr bei mir zur vollen Zufriedenheit.

MausNet: Harald Placke


Inhaltsverzeichnis Alterra