ATOS - Around The Operating System Das ATOS-Magazin 1/97

ATOS Hardware Magnum ST

Matsushita LF-1094H PD

Von Michael Ruge

 Bild pd_drive




Das Matsushita LF-1094H PD Laufwerk (PD steht für die Begriffe "Phasewriter", "Phasenwechsel-Laufwerke") ist eine Kombination aus einem optischen und einem CD-ROM Laufwerk in einem Gehäuse (5 1/4 Zoll mit halber Bauhöhe), besitzt einen SCSI Anschluß und wird in Deutschland von Panasonic Deutschland in Hamburg vertrieben.

Über zwei Leuchtdioden (PC/CD und Busy) teilt das Laufwerk dem Anwender Zugriffe und die Betriebsart mit, weiterhin verfügt das Laufwerk über einen Lautstärkeregler sowie eine 3,5 mm Klinkenbuchse (Kopfhörerausgang) an der Vorderseite.

Links neben dem SCSI Anschluß findet sich noch die Jumperleiste für die und SCSI Konfiguration wie ID, Termpower und LUN, eine 4-polige Stiftleiste für den Anschluß an einen Verstärker, Soundkarte, etc.

Ein Stromfresser ist das Laufwerk zwar nicht, aber wie alle Geräte braucht auch das PD Laufwerk eine Versorgungsspannung von +5V (1,4A) und +12V (0,7A) am genormten Steckverbinder.

Der Betrieb am Atari und seinen Clones unproblematisch, sind SCSI Hostadapter ja gängige Gerätschaften, sofern nicht der Computer sowieso einen reinen SCSI-Port von Haus aus besitzt, wie bspw. der TT030 und der Falcon030.

Je nach eingelegtem Medium (entweder eine CD-ROM oder eine 650 Megabyte fassende PD-Cartridge) meldet sich das PD Laufwerk entweder als CD-ROM oder optisches Laufwerk an. Matsushita hat der Entwicklung des Gerätes etwas weiter gedacht und ihm (speziell für ältere Computersysteme) gleich zwei Betriebsmodi mitgegeben (Mac-kompatibel und PC-kompatibel).

Wird das PD Laufwerk am Atari betrieben, so kommen beide Modi in Frage. Im Macmodus belegt das Laufwerk eine ID mit der LUN 0 (SCSI ID mit Untergerätenummer 0, laut der SCSI Spezifikation kann ein SCSI Gerät bis zu 8 Untergeräte haben, also LUN 0-7 verwalten). Dies bedeutet für den Anwender, das sowohl der Festplattentreiber als auch der CD-ROM Treiber auf ein und dasselbe Laufwerk zugreifen müssen. Das kann aber zu Problemen beim Medienwechsel führen.

Im PC-kompatiblen Modus meldet sich das PD Laufwerk dann zweimal am Bus, nämlich als optisches Laufwerk mit der LUN 0 und als CDROM-Laufwerk unter der LUN 1, was aber am Atari infolge der mangelhaften Treiberunterstützung bislang nicht sauber funktioniert.

Mittels installiertem SCSIDRV.PRG und dem CDROM.XFS (für Mint und eine speziell angepaßte Version für ASH-Magic) von Steffen Engel @ SZ2 (MausNet) wird das Laufwerk sauber angesprochen und mit einem freien Laufwerksbuchstaben absteigend von Z: im System angemeldet. Der CD-ROM-Treiber ist für den Betrag von DM 50,- bei Steffen Engel erhältlich.

Mucke (damit ein bißchen Musik in den Computeralltag kommt) ist ein Shareware CD-Player mit integrierter Titeldatenbank, der auch Titel exportieren kann, multitaskingfähig ist und nebenbei auch noch tastaturbedienbar ist und 30,- DM kostet, wenn man Mucke länger benutzt (es ist Shareware!).

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Die Geschwindigkeit des MATSHITA PD-1 LF-1000 A10910/19/95 Laufwerkes wurde mit dem Programm How Fast V2.1ß der ST-Computer Redaktion in Eschborn (bei Frankfurt/Main) ermittelt.

 Bild startup




Es wurden 100 Durchläufe mit der kleinsten Blockgröße von 100 Kilobyte und der größten Blockgröße von 1000 Kilobyte durchgeführt, wobei das Laufwerk am SCSI Bus eines Atari TT030 mit TOS 3.06 angeschlossen war.

Die Bestmarke beim Lesen betrug 764 KB pro Sekunde und die Bestmarke beim Schreiben auf der selbigen 330 MB großen Partition waren 317 KB pro Sekunde. Die im Vergleich mit Syquest-Wechselplattenlaufwerken recht niedrigen Transferrate sind für optische Laufwerke durchaus in Ordnung, muß doch beim Schreiben bis zu 4-mal auf eine Spur zugegriffen werden: Das erste Mal um die Spur mit dem Laser zu erhitzen, beim zweiten Zugriff werden die alten Daten gelöscht, das dritte mal um die Daten zu schreiben und ein letztesmal für das Vergleichen der geschriebenen Daten zwecks Fehlerfreiheit. Bei reinen magnetischen Laufwerken entfällt ja das Aufhitzen des Polycarbonatmateriales der PD Cartridge mittels des Lasers, daraus resultiert auch die etwas hohe Zugriffszeit von rund 110 Millisekunden.

 Bild wertepd




Fazit:

Das Laufwerk ist für Anwender mit Platznöten interessant (zwei Geräte in einem Gehäuse) und/oder mit großen Datenmengen interessant. Bedingt durch im Vergleich zu heutigen Festplatten recht niedrigen Transferraten eignet es sich jedoch mehr als komfortables Backupmedien mit geringen Preis und als Arbeitsplatte sollte man doch weiterhin eine Festplatte verwenden.

Das Laufwerk wurde uns zur Verfügung gestellt von der Firma

any key
Kerkrader Str. 9
35395 Gießen
Tel+Fax 0641/49 94 155

SCSIDRV.PRG, CDROM.XFS und Mucke gibt es bei

Steffen Engel
Kröppelstr. 2
38100 Braunschweig
E-Mail: Steffen Engel @ SZ2 (MausNet)

Vertrieben wird das PD-Laufwerk in der Bundesrepublik Deutschland von

Panasonic Optical Storage
Panasonic Deutschland GmbH
Winsbergring 15
22525 Hamburg

MR


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