ATOS - Around The Operating System Das ATOS-Magazin 6/96

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SCSI bei ST/STE

 Bild ue_hard1




In den letzten beiden ATOS-Ausgaben wurden die Probleme des TT030 sowie des Falcon030 bezüglich des SCSI-Ports behandelt; in dieser Ausgabe widmen wir uns dem ST/STE-Computer und den verschiedenen Atari-SCSI-Hostadaptern.

Übersicht:
  SH204-Festplatte
  Der Hostadapter der Megafile 44
  Der Hostadapter in der Stacy bzw. des MegaSTEs




SH204-Festplatte

Den Anfang macht der Hostadapter der SH204-Festplatte.

Dieser Hostadapter kann eigentlich nur richtig mit dem am SCSI-Bus angeschlossenen SCSI-zu-MFM-Hostadapter umgehen. Dies liegt darin begründet, daß der Hostadapter die per DIP-Schalter eingestellte ACSI-ID immer auf die SCSI-Bus-ID 0 umsetzt. Weiterhin ist die Leitung an Pin 32 (Attention Signal) offen, d.h. dieses Signal wird nicht benutzt. Die nächste Abweichung ist in der Terminierung zu finden, Atari hat hier nur 4,7 Kiloohm Pull-Up-Widerstände den Signalleitungen spendiert.

Eine Festplatte anzuschließen, führt bei neueren Modellen sofort zu Datenverlust, bei sehr alten Festplatten (Größenordnung so um die 40 Megabyte) funktioniert der Betrieb meistens (ohne Garantie).

Den SCSI-auf-MFM-Teil (die große Platine) kann man ohne Probleme an den SCSI-Port des TT030 oder Falcon030 anschließen, um auf den Datenbestand von MFM-Festplatten mit ST406/512-Bus zuzugreifen.




Der Hostadapter der Megafile 44

Dieser Hostadapter kann mit zwei SCSI-Geräten umgehen, sofern man folgende Dinge beachtet:

Beide(!) SCSI-Gerte mssen auf die ID 0 eingestellt sein, weil der Hostadapter die ACSI-ID anhand der Dipschalter 1 bis 3 (auf der Unter- seite der Megafile 44) selbstätig umsetzt.

Dip 1Dip 2Dip 3
onononnur ACSI-Unit 0 (Defaulteinstellung von ATARI)
offononACSI-Unit 0 auf J2, ACSI-Unit 1 auf J3
offoffonACSI-Unit 1 auf J2, ACSI-Unit 2 auf J3
offonoffACSI-Unit 2 auf J2, ACSI-Unit 3 auf J3
offoffoffACSI-Unit 3 auf J2, ACSI-Unit 4 auf J3

Bei beiden SCSI-Geräten muß der Paritycheck abgeschaltet sein, weil der Hostadapter auf Pin 18 der beiden SCSI-Stiftleisten J2 und J3 das Paritätssignal weder generiert noch auswertet.

Bei beiden Geräten müssen zwingend die Terminatoren entfernt werden, weil Atari keine richtigen Treiber, sondern nur TTL-Chips verwendet hat, die die volle Treiberleistung aufbringen müssen. Weiterhin hat der Hostadapter keine Terminierung im Sinne der SCSI-Spezifikation, sondern lediglich 1 Kiloohm Pull-Up-Widerstände an den Signalleitungen, wodurch die Treiberchips schon gut ausgelastet sind. Aus diesem Grund sollten die SCSI-Flachbandkabel auch so kurz wie möglich gehalten werden (am besten unter 20 cm Länge).

Weiterhin sind, technisch gesehen, nur 1024 Megabyte Kapazität möglich. Dies ist eine Einschränkung des ACSI-Bus (Design immerhin 1985!) und kein Problem des Hostadapters.

Die Abbildung des Hostadapters, damit Sie sich besser zurechtfinden.

 Bild mf44_ha




Der Hostadapter in der Stacy bzw. des MegaSTEs

Dieser Hostadapter ist baugleich, wenn auch in der Stacy die Revision 2 und im MegaSTE die Revision 3 zum Einsatz kam; an der Bauteilebestückung hat sich nichts geändert (lediglich das Produktionsjahr).

Weiterhin sind auch hier nur 1024 Megabyte Kapazität möglich. Dies ist eine Einschränkung des ACSI-Bus (Design immerhin 1985!) und kein Problem des Hostadapters.

Auch dieser Hostadapter setzt die ACSI-ID auf den SCSI-Bus mit der ID 0 um, d.h. ein angeschlossenes Gerät muß immer auf ID 0 eingestellt sein.

Als Hilfe finden Sie jetzt die Dipschalterbelegung des Hostadapters:

Dip 1Dip 2Dip 3-- Dip-Schalter auf dem Hostadapter
onononnur ACSI-Unit 0 (Defaulteinstellung Atari)
offononACSI-Unit 0 für die alte Festplatte
offoffonACSI-Unit 1 für die alte Festplatte
offonoffACSI-Unit 2 für die alte Festplatte
offoffoffACSI-Unit 3 für die alte Festplatte

Auch an diesem Hostadapter hat Atari wieder Einschränkungen gemacht: das angeschlossene Gerät wird immer unter der Adresse 0 angesprochen, sofern der Paritycheck abgeschaltet ist und die bekannte Eigenheit der "Terminierung" berücksichtigt wird.

Auch hier hat Atari keine richtigen Treiber, sondern nur TTL-Chips verwendet die die volle Treiberleistung aufbringen müssen. Ebenso wie sein Vorgänger hat auch dieser Adapter nur 1 Kiloohm Pull-Up-Widerstände an den Signalleitungen. Aus diesem Grund muß das SCSI-Flachbandkabel auch so kurz wie möglich sein (am besten unter 20 cm Länge) da ansonsten Reflexionen auftreten, die einen Datenverlust zur Folge haben.

Nur mit einer Modifizierung des Hostadapters kann dieser mit zwei SCSI-Geräten umgehen, generiert das Paritätssignal auf Pin 18 des SCSI-Ports und liefert auf der Leitung TERMPWR die benötigte Versorgungsspannung für den Betrieb des Iomega-ZIP-Drives.

Die Abbildung des Hostadapters, damit Sie sich besser zurechtfinden:

 Bild megae_ha




Wie diese Modifizierung durchgeführt wird, erfahren Sie in der nächsten ATOS-Ausgabe.

MR


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