ATOS - Around The Operating System Das ATOS-Magazin 6/96

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Organiser

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Terminkalender gibt es auch für Ataris einige. Einer der ersten war sicherlich Chronos. Leider wurde Chronos nicht mehr weiterentwickelt, so daß eine Lauffähigkeit unter modernen Multitasking-Betriebssystemen aufgrund der nicht GEM-komformen Programmierung nicht mehr gegeben war. Termitenhügel von Christoph Spengler konnte diese Lücke ausfüllen. Beide Programme verfolgten aber im Grunde das Konzept, daß Termine in eine Liste eingetragen wurden, die dann von einem Auto-Ordner-Programm abgearbeitet und angezeigt bzw. in eine Datei umgelenkt wurden.

Viele Atari-Anwender vermissen aber sicherlich schon lange einen grafisch ansprechenden Terminplaner, wie man unter Windows von Lotus oder auch aus dem Microsoft Office'95-Paket her kennt. Diese Terminplaner sehen aus wie die Filofaxe, die auch in Ringbuchform in keiner Aktentasche fehlen dürfen.

Aus der Schweiz kommt nun auch die erste Atari-Umsetzung eines solchen Filofax: Der Organiser von Benny Jurt.

Wir haben dieses Programm für Sie einmal getestet.

Los geht's ...
  Systemvoraussetzungen
  Der Programmstart
  Notizverwaltung
  Aufgabenplanung
  Terminplanung
  Fazit zum Organiser




Systemvoraussetzungen

Der Organiser läuft unter allen Auflösungen ab 640x400. Er beachtet alle GEM-Standards und ist somit für jedes TOS-kompatible Betriebssystem geeignet. Da in der Anleitung keine weiteren Hinweise auf Speicherausbau gegeben sind, ist zu vermuten, daß er ab 1MB Speicher seine Dienste verrichtet.

Der Organiser läßt sich sowohl in einer 2-D- als auch in einer 3-D-Darstellung betreiben, jedoch spielt eine Umstellung lediglich bei der Aufgabencheckliste eine Rolle. Organiser verwendet einen eigenen Mauscursor, der jedoch auch beibehalten wird, wenn man den Bereich seines Fensters verläßt, was teilweise irritierend ist.

Als negativ stellten sich die Vielzahl von Redraws dar, die der Organiser nach jedem Bearbeiten oder Einfügen eines Termines durchführt. Dabei war er leider nicht einer der schnellsten. Ohne NVDI auf einem normalen 8-Mhz-Rechner könnte dies aber schnell die Freude am guten Konzept dieses Programmes mindern.

Ebenso stellte sich beim Testen noch ein Fehler im Zusammenhang mit der Fensterverwaltung heraus: ein Klick auf den Fenstertitel des Organisers bewirkte, daß das Fenster unmotiviert in eine Ecke des Bildschirms sprang und dort erst nach Klick auf "Zurück"-Icon wieder bedienbar wurde.

Hier ist sicherlich noch etwas zu verbessern, aber bei der Erstveröffentlichung kann man mit solchen kleinen Schönheitsfehlern sicherlich noch leben, zumal der Autor in der Doku zusichert, bei entsprechender Resonanz weiter am Programm zu arbeiten.




Der Programmstart

Nach dem Start und dem Bestätigen des Shareware-Hinweises (in der unregistrierten Version) findet man sich in einem aufgeschlagenen Ringbuch wieder.

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Hier sind fünf Hauptbereiche vorgegeben, mit denen man seine Termine und Tätigkeiten verwalten kann:

  Notizverwaltung
  Aufgabenplanung
  Terminplanung




Notizverwaltung

Hier kann man auf zwei Seiten einfache Notizen eingeben, der Platz ist allerdings nicht gerade reichlich bemessen.

Denkbar wären hier entweder einklappbare Notizen oder das "Einsortieren" neuer Seiten.




Aufgabenplanung

Hier hat der Anwender die Möglichkeit, bestimmte Vorhaben zu planen und sie für einen Termin festzulegen. Für jeden Termin kann man eine bestimmte Priorität verteilen und sie gegebenenfalls an jemand anderen delegieren (leider werden die Aufgaben nicht nach der angegebenen Priorität geordnet.).

Auch hier ist der Platz für Beschreibung der Tätigkeit ein wenig eng: klappbare Notizen wären an dieser Stelle sicherlich auch ein gangbarer Weg, um seine Planung übersichtlicher und nachvollziehbarer zu gestalten. Ich zumindest finde es ziemlich lästig, wenn ich bei jeder Aufgabe nachdenken muß, wie ich eine Beschreibung auf vierzig Zeichen zusammenfassen kann, so daß ich hinterher auch noch durchsteige, was eigentlich gemeint war.

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Terminplanung

Das gleiche Problem, wie schon mehrfach angesprochen: Es fehlt einfach der Platz, aussagekräftige Termine einzutragen. 8 Zeichen sind an dieser Stelle einfach zu wenig, selbst für einen Geburtstag, geschweige für etwas längeres, zum Beispiel "Konferenz bei der Firma Hollenburg" oder ähnliches. Dies gilt sowohl für die Wochenplanung, als auch für die Monats- und Jahresplanung; hier muß der Autor insgesamt noch etwas am Konzept ändern, um zum Beispiel Termitenhügel Konkurrenz zu machen, der für jeden Termin 5 Zeilen à 50 Zeichen zuläßt.

Ansonsten läßt sich in diesen drei Bereichen genau das machen, was der jeweilige Abschnitt verspricht, die Bedienung ist an jeder Stelle selbsterklärend, was durchaus positiv zu werten ist.

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Fazit zum Organiser

Organiser ist ein schön gemachtes und optisch ansprechendes Programm und könnte einen Standard für Terminplaner unter TOS setzen. Das Handbuch liegt als ASCII-Datei und ST-Guide-Hypertext vor und ist durchaus ausreichend, denn das Programm ist praktisch selbsterklärend, so daß man kaum auf die Hilfe zurückgreifen muß.

Wenn der Autor noch etwas an den oben angesprochen Mängeln verbessert, ist das Programm die Sharewaregebühr in Höhe von 20.- DM sicherlich wert.

Organiser ist in der nichtregistrierten Version allerdings weniger als Shareware-, sondern als Demoversion zu werten, denn das Speichern eingegebener Daten ist nicht möglich, somit ist eine Bewertung für den Anwender im täglichen Gebrauch nicht möglich. Eine weniger restriktive Einschränkung wäre hier sicherlich wünschenswert. In Anbetracht der mangelnden Zahlungsmoral der Shareware-Anwender ist die Handlungsweise des Programmierers in gewisser Weise verständlich.

Kontakt

Organiser

Preis:20.- DM
Autor:Benny Jurt
Oristalstrasse 46
CH-4410 Liestal
Schweiz

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