Inhaltsübersicht:
Was ist das ASP?
Beratung bei Einstieg, Umstieg und Aufstieg
Reparaturannahme
Abgabe und Vermittlung von Software
Probleme ...
Und wie finanzieren sich die Idealisten des ASP?
Wie entstand das ASP?
Bonner Atari-Stammtisch
Oder steht ein Rechner zu verkaufen? Wir dienen gerne als "Schwarzes Brett" für Kaufangebote und -gesuche. Eingehende Anfragen werden, so möglich, an die jeweiligen Anbieter weitergeleitet.
Zu einem von uns vermittelten Rechner bekommt der neue Besitzer als Einstiegshilfe bei Bedarf auch ein Softwarepaket, zusammengesetzt aus von uns besonders empfohlenen Sharewareprogrammen und/oder Demoversionen kommerzieller Programme. Dies erleichtert insbesondere Anfängern den Einstieg in die Computerwelt.
Kleinere Arbeiten können wir kostensparend auch an private Techniker in der Nähe weiterreichen oder sogar selbst durchführen. Manche Ersatzteile haben wir selber auf Lager, manche nicht, aber beschaffen läßt sich in der Regel noch vieles.
Durch den überregionalen Kontakt mit Atari-Competence-Centern, Atari-Fachhändlern, die Anbindung an Netze mit Softwareangeboten und auch 2nd-Hand-Anbietern können wir auch Software besorgen, die wir momentan nicht vorrätig haben. Nur zaubern können wir nicht.
Der MegaST4 kam zusammen mit einem SM124 Monitor, einer Vortex HDplus30 Festplatte, einem SLM804 Laserdrucker und einer Tüte voll Disketten ins Haus. Allerdings war ich anfangs nicht so glücklich über den Kauf; die Festplatte war mit einem falschen Treiber mißhandelt worden, der SLM gab nach einem Defekt an der Heizeinheit den Geist auf und fand ein frühes Begräbnis in der Reparaturwerkstatt eines lokalen Atari Competence Centers, der MegaST4 war "verkaputtbastelt" und die Einzelteile der Programme waren wild gemischt über gut 100 Disketten verstreut. Der Vorbesitzer hatte offensichtlich viel Ahnung ... Das war 1990.
In den folgenden 5 Jahren setzte ich die zerstückelte Soft wieder zusammen, lernte den "Scheibenkleister", das "endgültige Atari-Handbuch" und die Innereien des MegaST auswendig, eine Menge Atari-Händler und vor allem Christoph Bartholme (den Autor von IdeaList) kennen. Das war mein Einstieg in die bunte Welt der Sharewareprogrammierer.
Ende 1994 arbeitete ich für ein Lokalradio und sollte in deren Auftrag einen Rechner beschaffen, der gleichermaßen für Musik und Verwaltung geeignet war. Ich beschaffte also einen MegaSTE4 und finanzierte ihn vor. Anfang 1995 sah es so aus, als ob mein MegaST das Zeitliche segnen würde und ich bestellte einen TT - schon weil ich fanatische Calamesin geworden war. Da die WIN-Anhänger im Radio den MegaSTE nicht mochten und anfingen, ihn zu sabotieren, nahm ich ihn eines Tages - froh, daß ich das Geld dafür nie zurückbekommen hatte - in meine Behausung mit. Die Radionesen frohlockten über ihren Sieg und hatten noch über ein Jahr keinen Computer. Der TT wurde geliefert, mein MegaST erholte sich auf wundersame Weise und ich hatte ein Wohnzimmer mit MegaST, MegaSTE und TT. Ächz.
Über den "Computer-Flohmarkt", eine Kleinanzeigen-Zeitung, hatten Michael (der inzwischen stolzer Falcon-Besitzer geworden war), Friederike und ich Kontakt zu einigen anderen Atarianern gesucht und die Idee eines Atari-Stammtisches im Raum TÜ/RT geweckt. Parallel wurden Michael und ich immer öfter um Rat zu Programmen, Angeboten und anderem Computerkram gefragt, so daß in einer blauen Stunde der Gedanke aufkam, diese Hilfe im Bekanntenkreis doch gleich als "öffentliches Projekt" aufzuziehen; das Atari-Selbsthilfe-Projekt, kurz ASP.
Im Sommer 1995 stand die erste Werbekampagnie Marke Nix-kost, eine Definition unserer Hilfe auf "quietschgelben Flyern" (Zitat Ulf Dunkel, invers), die in den Supermärkten, an Schulen und in den Mensen der Uni verteilt wurde. Ziemlich schnell kamen Anfragen nach Gebraucht-Computern und Software für Zwecke, die ich nie für möglich gehalten hätte. Richtig los ging es aber erst nach dem Besuch der CCD-Hausmesse und der ProTOS im Herbst 1995.
Die Zahlenbunkerei (der wievielte Rechner, die wievielte Diskette?) habe ich ziemlich schnell aufgegeben, weil einfach nicht genug Zeit dafür blieb. Beinahe täglich kam via Telefon oder Pest die "Kundschaft" ins Haus und ich hatte alle Hände voll damit zu tun, mir das Wissen anzueignen, um den verschiedenen Fragen gerecht werden zu können. Michael knabberte derweil heftigst an seiner Doktorarbeit und konnte immer weniger Zeit für das ASP erübrigen. Dafür stieg Friederike nach und nach ein.
Dank der Mithilfe der dankbaren Kunden und hilfsbereiter Atarianer (doppelplusgut!) war die ASP-Werbung zwischenzeitlich im BTX und irgendwo im WWW - wo, weiß ich bis heute nicht (sucht doch mal!). Ich hatte via dem englischen Magazin ST Format einem weniger betuchten User in UK die Hilfe des ASP angeboten, was wiederum im Magazin auftauchte und Interesse rund um den Globus weckte. Außerdem war ich zwischenzeitlich im Mausnet aktiv, hatte in TÜ eine eigene Gruppe "ASP" bekommen und - weil ich nirgendwo den Schnabel halten kann - irgendwie in irgendwelche Internet-Adreß-Verzeichnisse gerutscht.
Im Juli wurde dann der Wechsel im Briefkopf vollzogen: Statt Michael ist dort nun Friederike zu finden, die ab Oktober auch im selben Haus wohnen wird. Sie bewahrt das ASP davor, im Chaos zu versinken und mich, wichtige Dinge zu vergessen. Mein Schreibtisch ist unter Papier vergraben, die Messagebase wird mit täglichem Putz unter 12 MB gezwungen, in den Regalen lagern ordnerweise Informationen, Briefe und Manuals. Die Spenden umfassen kästenweise Disketten mit mehr oder weniger sinnvoller Soft und Viren, die auf ihre Hinrichtung warten. Es sammeln sich Kabel und Netzteile, defekte Mäuse, geschrottete Festplatten und Diskettenlaufwerke, Chips mit und ohne Beine.
Der Rückblick nach einem Jahr ASP: Ich schätze mal, daß die Werbung auf Papier rund 300 DM gekostet hat, unsere Telefonkosten sind mit 100 DM pro Monat zu veranschlagen, die Arbeitszeit ist unbezahlbar. Ein hoher Preis? Nein, denn obwohl die Geldspenden eher für einen Stammtischabend reichen, sind die Kontakte äußerst lohnend gewesen. Neben der ausrangierten Hardware, die teilweise wieder instandgesetzt und in Betrieb genommen werden konnte, waren die zwischenmenschlichen Erfahrungen sehr lohnend. Natürlich ist es schön, einen Brief mit einem Scheck zu bekommen, aber das Größte war, ist und bleibt immer der Anruf eines Neu-Atarianers, der nach wochenlanger Hilfe meint: "Der Atari ist doch wesentlich besser als die WINDOSe im Geschäft!"
Bye Byte,
Marianne C. Herdt - Nullbyte hebt die Halbe zum Gruße
Und zum Schluß natürlich noch die Kontaktadresse sowie Telefonnummern:
Atari-Selbsthilfe-Projekt |
Marianne C. Herdt & Friederike Stein |
Käsenbachstraße 19, 72076 Tübingen |
Tel.: 07071-550698 & 07071-551458 |
MausNet: Marianne Herdt @ TÜ & Friederike Stein @ TÜ |
"Zur Alten Post"
Plitterdorfer Straße 191
53173 Bonn-Bad Godesberg.
Kontakt: Günther Rieth @ SU2