Wer bisher auf seinem PC auf die liebgewonnene ATARI-Software nicht verzichten wollte oder konnte, war auf Steckkarten für den ISA-Bus angewiesen, die entweder einen kompletten ST bereitstellten (JANUS und demnächst STzer von C-LAB) oder für die Aufnahme der originalen TOS-ROMs vorgesehen waren (GEMulator). Eine reine Software-Lösung für Windows 95 präsentierten jetzt Application Systems Heidelberg, die bereits mit MagiCMac eine Portierung des TOS-kompatiblen MagiC-Betriebssystems auf den Apple Macintosh im Angebot haben.
Kernstück von MagiC-PC ist eine 68K-Emulation, die als Betriebssystem das Speicherimage von MagiC 4 nachlädt. Zusätzlich - und das unterscheidet MagiC-PC von MagiCMac - wird auch die originale ATARI-Hardware wie z.B. Blitter und Soundchip emuliert, so daß auch hardwarenah programmierte Software wie der PureProfiler oder ST-Spiele unter MagiC-PC laufen sollen.
Neben den kompatiblen ST-Auflösungen ST-hoch (640x400 monochrom), ST-mittel (640x200 in vier Farben) und ST-niedrig (320x200 in 16 Farben) sollen standardmäßig noch höhere Bildschirmauflösungen mit bis zu 256 Farben angeboten werden. Der Emulator läuft dabei in einem Fenster im Multitasking-Betrieb unter der Windows 95 Oberfläche.
Neben ASH-Programmen wie Signum!2, Signum!3, Signum!4, STAD, Phoenix, Papillon, Texel, ArtWorx, PureC, PurePascal, PureProfiler, Postfix und der Ease wurden auch kritische Software wie GfA-Basic und Klassiker wie z.B. Calamus erfolgreich getestet.
Auch die normale NVDI-Version funktionierte unter MagiC-PC. Eine spezielle Version, die auf die Windows-Systemfonts zugreifen und Druckausgaben auf die Windows-Druckertreiber umlenken kann, ist - ähnlich wie bei NVDI Mac für MagiCMac - möglich.
Auf Netzwerk- oder CD-Laufwerke kann standardmäßig zugegriffen werden; wird ein spezielles Filesystem eingebunden, finden auch die langen Dateinamen von Windows 95 Verwendung.
Ab dem 2. Quartal 1996 soll MagiC-PC für 299.- DM angeboten werden.
Als Systemkonfiguration empfiehlt ASH einen Pentium, der unter Windows 95 laufen muß. Auf einem Pentium-100-System soll etwa die Geschwindigkeit eines Atari-TT erreicht werden.
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