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21.03.2000

cooperativa atariana e.V.

1. Konzeptentwurf

Von Benjamin Kirchheim

Die Atari-Gemeinde, von den WDR-Machern eine Sekte genannt, hat alleine in Deutschland noch eine große Anzahl an Mitgliedern bzw. Usern, allerdings mit dem Manko, dass immer weniger professionelle Systemhäuser den TOS-Markt noch supporten. Die verbliebenen Coder klagen über eine zu kleine Zielgruppe, um neue Anwendungen in Angriff zu nehmen, d.h. sie betreiben nur noch Programmpflege, die User andererseits beklagen, dass nicht genügend neue Applikationen veöffentlicht werden und die technische Entwicklung langsam an der GEM-Plattform vorbeizieht; eine klassische Henne-Ei-Problematik. Gerade diese Erkenntnis sorgte innerhalb diverser MAUS-Atari-Gruppen/Bretter/Newsgroups für heftigen Disput, Aufregung und Zwietracht. Immer wieder wurde der Teamworkgedanke vorgebracht und wieder zerredet, es herrschte Stagnation in der Art der Argumantation und der Konzepte.

In dieser Situation wurde der Vorschlag eingebracht, eine Gilde, die cooperativa atariana, zu gründen, mit dem Einwand, dass das, was für mittelamerikanische Kleinbauern gut genug ist, gewißlich auch Mitteleuropäern zu helfen vermag, wenn die Notwendigkeit besteht Ressourcen aufzubringen, welche weit über den Möglichkeiten eines Einzelnen liegen. Dies wäre erforderlich beim Sourcecode- und Lizenzenkauf, um z.B. überhaupt an proprietären Pseudostandards teilhaben zu dürfen. Ebenso sollte dadurch die Möglichkeit geschaffen werden, Entwickler gezielt zu beauftragen bzw. zu unterstützen, finanziert aus einen zu schaffenden User-Pool, welcher wiederum aus Spenden und Beiträgen gespeist werden würde. All dies und noch mehr möglichst weltweit!

Vor dem Erfolg schuf Gott bekanntlich den Schweiß, Deutschland hat hierfür das bürgerliche Gesetzbuch.

Um möglichst unabhängig von einer einzelnen Person zu sein und zu einem eigenständigen Vermögen zu kommen, ist die Gründung eines eingetragenen Vereins sinnvoll und, wie es scheint, leider unumgänglich. Der Zweck der cooperativa atariana e.V. wäre demnach primär die Förderung der Erstellung und Pflege preiswerter Software, welche unter TOS-kompatiblen Betriebssystemen lauffähig ist.

Es wird ferner angestrebt, als gemeinnützig vom Finanzamt anerkannt zu werden, d.h. Spenden wären dadurch steuerrechtlich absetzbar.

Die Gründung einer eingetragenen Vereinigung nach Par. 21 ff. BGB hätte zur Folge, dass Vertragspartner immer nur die cooperativa atariana wäre, eine Haftung des Vorstandes und der einfachen Gildemitglieder würde nur bei grobem Fehlverhalten bestehen.

Für die verwaltungstechnischen Aufgaben, einschließlich Finanzcontroling, müsste von der Volkskammer, die virtuelle Mitgliedervollversammlung im Inter/Mausnet, ein Zentralkomitee etabliert werden, ihm unterläge die Führung der Gilde und entspräche dem Vereinsvorstand nach Par. 26 Abs. 1. Eins der vornehmsten Aufgaben des Zentralkomitees würde darin bestehen, eine untergeordnete Agitprop-Gruppe zu delegieren, welche die Web-Site, den FTP-Server und die Diskussionsgruppen zu betreuen hätten.

Nach Par. 57 BGB muss die Satzung den Vereinszweck enthalten, hier der Vorschlag:

Der Verein fördert die Entwicklung und Pflege von TOS-kompatibler Software sowie den Erfahrungsaustausch von Programmierern und Anwendern. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten des Vereins werden auch innovative Entwicklungen durch Sach- und Geldspenden oder durch Finanzierungsbeihilfen unterstützt. Insbesondere für Shareware-Programmierer stellt der Verein eine elektronische Informations- und Vertriebsplattform auf und vermittelt Kontakte zwischen Interessenten/Anwendern und den Programmierern. Der Verein publiziert Richtlinien für die Gestaltung der Programmoberfläche und arbeitet an der Entwicklung von Schnittstellen und anderen technischen Normen mit, um die Zusammenarbeit von TOS-Programmen untereinander sowie mit anderen Systemen zu unterstützen. Soweit die Weiterentwicklung von TOS-Programmen den Erwerb von Lizenzen erfordert, wird der Verein im Rahmen seiner Möglichkeiten solche Lizenzen zentral einkaufen und an TOS-Programmierer weiterlizenzieren.

Kontakt:

Interessenten wenden sich an: Fidel-Sebastian_Hunrichse-Lara@S.maus.de


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